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05.09.2005 10:09

Plädoyer für europäisches Denken und Verständigung

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Zweisprachiger Sammelband des CEJ vermittelt Vermächtnis von Zoran Djindjic

    Jena (05.09.05) Als Verfechter der Demokratie, visionären Politiker und Brückenbauer zwischen Serben, Deutschen und den anderen europäischen Völkern hat sich der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic in der Welt einen Namen gemacht. Die Erinnerung an Djindjic, der 2003 einem heimtückischen Mordanschlag zum Opfer fiel, hält das Collegium Europaeum Jenense an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (CEJ) jetzt mit der Herausgabe eines Sammelbandes politischer Aufsätze wach.

    Die Publikation mit dem Titel "Zoran Djindjic - Für ein demokratisches Serbien in Europa" enthält die Reden, die bei der posthumen Verleihung des Preises für Internationale Verständigung und Menschenrechte 2004 an Djindjic in Jena gehalten wurden. Mit diesem Preis ehrten die Ulrich-Zwiener-Stiftung für Internationale Verständigung und Menschenrechte und das CEJ den serbischen Politiker für seine historischen Verdienste in der Bürgerrechtsbewegung und um die serbische Demokratie sowie um den Dialog zwischen den Völkern.

    Diesen Gedanken, der das politische Wirken Djindjics in Serbien und auf dem internationalen Parkett stets beeinflusste, nahmen die Herausgeber in besonderer Weise auf: Sämtliche Reden sind in Deutsch und Serbisch gedruckt. Serben und Deutsche können so ohne sprachliche Barrieren nachvollziehen, welche Gedanken sich Politiker und Vertreter der Öffentlichkeit beider Länder um diese und ihre gemeinsame Zukunft machen. Der Präsident der Republik Serbien, Boris Tadic, erinnert an das Engagement seines Freundes Djindjic für die Demokratisierung seines Heimatlandes. Hans Koschnik, ehemaliger EU-Administrator in Mostar, hebt das Bemühen des ermordeten Politikers hervor, Serbien und den Balkan gegen jegliche nationalistische Vorbehalte fest in Europa zu verankern. Der Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus appellierte, Serbien auf seinem Weg zu einem modernen, demokratischen und friedlichen Staat im Kreis der europäischen Völkergemeinschaft weiter zu unterstützen.

    Dass die Friedrich-Schiller-Universität nicht erst in der Zeit des politischen Umbruchs in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts Verbindungen mit dem Balkan knüpfte, daran erinnert in ihrem Beitrag Gabriella Schubert, Professorin für Südslawistik und Südosteuropastudien an der Jenaer Universität. Bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kamen viele junge Intellektuelle aus Südosteuropa nach Jena, um hier fortschrittliche, vom Protestantismus geprägte philosophische und theologische Ideen kennenzulernen. Der berühmteste von ihnen, der serbische Aufklärer und Erneuerer des serbischen Schrifttums, Vuk Stefanovic Karadzic, wurde 1823 in Jena zum Doktor der Philosophie promoviert. Er pflegte einen regen Gedankenaustausch mit Jacob Grimm, Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm von Humboldt und anderen.

    An jene glückliche Zeit der deutsch-serbischen Beziehungen knüpft die Thüringer Universität heute vielfach an, etwa mit der gemeinsamen Ausbildung deutscher und südosteuropäischer Studenten in den Südosteuropastudiengängen. Im Sinne Zoran Djindjics handeln auch jene Jenaer Absolventen, die zurzeit ein Zentrum für Kompetenz- und Kontaktmanagement von und nach Südosteuropa aufbauen. Dessen Aufgaben sind neben Informations- und Kulturveranstaltungen die Hilfestellung bei allgemeinen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kontakten mit Balkanländern.

    Bibliografische Angaben:
    "Zoran Djindjic - Für ein demokratisches Serbien in Europa", Hg.: Milovan Bozinovic, Gabriella Schubert und Ulrich Zwiener (+), Schriften des Collegium Europaeum Jenense an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sonderband, 07743 Jena, Schillergäßchen 2, Jena 2005, Preis: 12,00 Euro, ISBN 3-931743-82-9.


    Bilder

    Cover des CEJ-Bandes zu Zoran Djindjic.
    Cover des CEJ-Bandes zu Zoran Djindjic.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Politik, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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