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12.07.1999 11:19

Deutscher Hochschulverband fordert wirksame Maßnahmen zur Senkung des Habilitationsalters

Dr. Kristijan Domiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Hochschulverband

    Pressemitteilung Nr. 11/1999
    12. Juli 1999

    Deutscher Hochschulverband fordert wirksame Maßnahmen zur Senkung des Habilitationsalters

    Bonn - Wirksame Maßnahmen zur Senkung des durchschnittlichen Habilitationsalters von Nachwuchswissenschaftlern hat der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Professor Dr. Hartmut Schiedermair, gefordert. "Der Beruf des Universitätslehrers hat durch das hohe Erstberufungsalter von durchschnittlich über 41 Jahren erheblich an Attraktivität verloren. Ich halte dies für eine falsche Entwicklung, die weder wissenschaftlich noch menschlich zu vertreten ist und überdies die Zukunft des Wissenschaftsstandortes Deutschland gefährdet", sagte Schiedermair.

    "Was die Universitäten brauchen", so die Forderung des Kölner Völkerrechtlers, "ist ein konsequenter Ausbau der vom Gesetzgeber für Nachwuchswissenschaftler eingerichteten C 1-Stellen. Gleichzeitig ist die Altersgrenze bei der Einstellung um rund zwei Jahre zu senken." Schiedermair wies in diesem Zusammenhang auf Erhebungen des Bundesamtes für Statistik hin, die belegen, daß das mittlere Habilitationsalter von Wissenschaftlern, die sich auf C 1-Stellen qualifizieren, vier Jahre unter dem Durchschnitt liegt. Schiedermair dazu: "Das zeigt doch ganz klar, daß dies ein geeignetes und notwendiges Mittel ist, um das durchschnittliche Alter auch bei einer Erstberufung auf eine Universitätsprofessur um rund sechs Jahre zu senken."

    Der Vorschlag, sogenannte Assistenzprofessuren einzuführen, sei demgegenüber die falsche Therapie. "Gegen die Assistenzprofessur sprechen drei Gründe", erklärte Schiedermair. "Erstens hat sich die Assistenzprofessur in den Jahren 1976 bis 1985 als totaler Fehlgriff erwiesen. Wozu den gleichen Fehler ein zweites Mal machen? Zum zweiten begünstigt die Assistenzprofessur den Aufstieg im Hause, mit dem das Professorenamt zum Schaden des wissenschaftlichen Wettbewerbs und der Mobilität einem Beförderungsamt angenähert wird. Das geltende Hausberufungsverbot will doch gewährleisten, daß sich die Qualität des wissenschaftlichen Nachwuchses im Wettbewerb der Universitäten und Fakultäten um die Besten zu bewähren hat. Drittens lehrt die Erfahrung, daß die Assistenzprofessur den Weg der Nachwuchswissenschaftler zu berufsfähigen Hochschullehrern wegen zusätzlicher Lehrbelastungen nicht verkürzt, sondern nur verlängert."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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