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06.09.2005 10:08

Schwermetalle auf dem Speiseplan

Friederike Enke Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Mikrobiologin Prof. Dr. Erika Kothe am 7. September beim FSU-Wissenschaftsstammtisch in der "Noll"

    Jena (06.09.05) Umweltprobleme auf natürlichem Wege zu lösen, stellt einen hohen Anspruch an Forschung und Technologie. Solch eine Herausforderung bilden beispielsweise die durch die Uranerzgewinnung mit Schwermetallen belasteten Böden der Wismutregion in Thüringen und Sachsen. Wie solche natürlichen Säuberungsprozesse aussehen können, erforscht Prof. Dr. Erika Kothe von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU). Die Mikrobiologin wird darüber am Mittwoch, 7. September, ab 19:30 Uhr in der Gaststätte "Zur Noll" im Rahmen des FSU-Wissenschaftsstammtisches "Triff den Prof" berichten. "Wenn Mikroben Schwermetalle fressen - Umweltsanierung mit natürlichen Mitteln" lautet ihr Thema, über das sie mit interessierten Gästen ins Gespräch kommen will.

    Schwermetalle im Boden sind auch für den Menschen ein Problem, weil sie ins Grundwasser gespült und in die Nahrungskette gelangen können. Pflanzen nehmen sie über Nährstoffe und Wasser aus dem Boden auf.

    Mikroben können dabei helfen, Böden von den gefährlichen Metallen zu befreien. Denn diese Mikroorganismen - die 99,8 Prozent der auf der Erde lebenden Organismen ausmachen - "fressen" Schwermetalle, etwa Nickel, Eisen und Cadmium. "Pilze beispielsweise sammeln und speichern sie in ihrem ,Bauch', den so genannten Vakuolen", erklärt Prof. Kothe. Dadurch sind die Schadstoffe fixiert und können nicht mehr in die Nahrungskette gelangen. "Wir entwickeln daneben noch eine zweite natürliche Methode zur Sanierung der Böden", ergänzt die Mikrobiologin, "die so genannte Pflanzenextraktion". Dabei lässt man Pflanzen die Metalle aus dem Boden in sich aufnehmen, erntet sie dann ab und verbrennt sie. Hier ist allerdings eine Endlagerung der Asche auf Sonderdeponien erforderlich.

    "Nicht nur für unsere ehemaligen Haldenflächen in Thüringen und Sachsen, wozu auch die Felder um die Wismut-Region in Ronneburg gehören, dürften die Verfahren sehr interessant sein", ist Prof. Kothe überzeugt. "Sie sind auch für Dritte-Welt-Länder geeignet, da sie weder teuer noch technisch aufwendig sind", resümiert sie und wird den Gästen des FSU-Wissenschaftsstammtisches die Chancen und Grenzen der Verfahren verdeutlichen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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