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Wissenschaft
Universität Jena veranstaltet vom 11.-17. September Internationalen Workshop "Fraktale Analysis"
Jena (06.09.05) Es wird die bisher größte Tagung zum Thema "Fraktale Analysis", wenn sich vom 11.-17. September in Eisenach über 70 junge und renommierte Mathematiker aus 19 Ländern treffen. Das verwundert aber wenig, wenn man bedenkt, dass dieses Teilgebiet noch recht jung in der mathematischen Forschungslandschaft ist. Und es ist auch wenig überraschend, dass die Tagung von Mitgliedern des Graduiertenkollegs "Approximation und algorithmische Verfahren" und der Nachwuchsgruppe "Fraktale Analysis" der Universität Jena organisiert wird. Denn deren Arbeitsgruppen "Funktionenräume" und "Fraktale Geometrie" spielten "von Beginn an eine wichtige Rolle beim Bearbeiten dieses wissenschaftlichen Neulands", wie die Leiterin der Nachwuchsgruppe PD Dr. Dorothee Haroske weiß.
"Mittlerweile hat das Gebiet der ,Fraktalen Analysis' mit den hier in Jena untersuchten Schwerpunkten ,Funktionenräume & fraktale Geometrie' einen solchen Stand erreicht, dass sich größere wissenschaftliche Konferenzen lohnen", ist sich Mitorganisatorin Haroske sicher. Daher stehen über 60 Vorträge auf dem Programm, dessen Hauptthemen fraktale Geometrie, Theorie der Funktionenräume und quasi-metrische Räume, Querverbindungen zur Stochastik, und multifraktale Analysis sind.
Was nach hoher Mathematik klingt - und ist -, weist neben wissenschaftlichen auch auf eine Vielfalt möglicher oder bereits praktizierter Anwendungen auf: Die Fraktale Analysis hilft bei der Beantwortung von Fragestellungen aus der Technik und Informatik - wie dem Entrauschen von Signalen, der Wasserzeichenmarkierung, der Modellierung von Audiosignalen, Internet- und Fernsprech-Verkehr, der Bildanalyse, -kompression und -verarbeitung - wie bei aus der Physik kommenden Aufgaben zur Energieübertragung auf hochleitenden Schichten fraktalen Typs. Noch überraschender für Außenstehende mögen aber Anwendungsgebiete bei der Analyse von Finanzmärkten, molekulare Simulationen, Datamining, E-Learning bis hin zu Modellen für Straßenprofile sein. Dazu werden u. a. spezielle Wavelet-Basen auf Fraktalen untersucht. Natürlich wird während der Eisenacher Tagung auch der Theorie-Entwicklung ein breiter Raum in den Vorträgen eingeräumt. "Hier liegt insbesondere eine Jenaer Stärke", sagt Haroske.
Noch immer sind Tagungsteilnahmen in Deutschland gerade für jüngere Wissenschaftler aus Mittel- und Osteuropas schwer zu finanzieren. "Wir sind deshalb besonders froh darüber, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft für 15 Mathematiker aus Polen, Tschechien, Georgien, Rumänien und Belorussland einen erheblichen Teil ihrer Aufenthaltskosten übernimmt", freut sich die Jenaer Mathematikerin. Neben der DFG fördern auch die Friedrich-Schiller-Universität und der Freistaat Thüringen die Mathematiker-Tagung, von der sich die Organisatoren aus Jena auch Anstöße für weitere internationale Projekte erhoffen.
Kontakt:
PD Dr. Dorothee D. Haroske
Mathematisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 1-4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 946123
Fax: 03641 / 946102
E-Mail: haroske@minet.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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