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Wissenschaft
Die August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze, eine Goldmedaille, die seit 1903 von der damaligen Deutschen Chemischen Gesellschaft und seit 1953 von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) in unregelmäßigen Abständen vornehmlich an herausragende ausländische Chemiker/innen verliehen wird, erhalten in diesem Jahr die Professoren Robert H. Grubbs vom California Institute of Technology und Richard M. Schrock vom Massachussettes Institute of Technology. Die Verleihung erfolgt anlässlich der GDCh-Jahrestagung am 13. September in Düsseldorf.
Die amerikanischen Wissenschaftler werden für ihre wegweisenden Arbeiten zur Chemie der reaktiven Metallcarben-Komplexe und der Anwendung in der katalytischen Olefin-Metathese ausgezeichnet. Sie haben dieses für die Chemie so bedeutende Arbeitsgebiet, die Synthese von Olefinen aus einfachen ungesättigten Kohlenwasserstoffen unter Mitwirkung eines Katalysators, von Anfang an in erheblichem Maße mitentwickelt. Die Olefin-Metathese nimmt mittlerweile einen wichtigen Platz im modernen chemischen Syntheserepertoire ein und hat auch eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung.
Grubbs hat wesentliche Experimente zur experimentellen Klärung des mechanistischen Ablaufs der Olefin-Metathese geleistet. Die Verwendung von Ruthenium-Carbenkomplexen als Katalysatoren in der Olefin-Metathese markiert einen synthetischen und methodischen Durchbruch. Varianten dieser Katalysatoren werden heute in aller Welt unter der Bezeichnung Grubbs-Katalysatoren verwendet. Basis solcher Katalysatoren sind die Schrock-Carben-Komplexe, die Schrock durch seine Synthesen erst zugänglich gemacht hat. Seine Molybdän- und Wolfram-Carben-Komplexe finden zunehmend praktische Anwendung.
Grubbs, geboren 1942 in Possum Trot, Kentucky, wurde an der Columbia Universität, New York, promoviert. Über Stationen an der Stanford University und der Michigan State University kam er 1978 ans CalTech, wo er jetzt die Victor and Elizabeth Atkins-Professur innehat. Schrock, geboren 1945 in Berne , Indiana, wurde an der Harvard University promoviert. Nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt in der Industrie ging er 1975 zunächst als Assistant Professor ans MIT, an dem er seit 1989 die Frederick G. Keynes-Professur innehat.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit rund 27.000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie vergibt zahlreiche auch international angesehene Preise, darunter die August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze. Sie erinnert an Professor A.W.v. Hofmann (1818 - 1892), den Gründer und langjährigen Präsidenten der Deutschen Chemischen Gesellschaft, der zuvor äußerst erfolgreich in England wirkte und dort auch Präsident der chemischen Gesellschaft war.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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