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Wissenschaft
Wissenschaftler aus aller Welt wollen in Greifswald Strategien gegen Gefährdungen durch Tabakrauch für Neugeborene und Mütter entwickeln
Rauchen vor, während, aber auch nach der Schwangerschaft ist für Mütter und ihre Kinder gesundheitsgefährdend. Wie weit sind jedoch die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf die Prävention und Intervention beim Rauchen in der Schwangerschaft in der internationalen Forschung fortgeschritten? Eine Fachgruppe aus Wissenschaftlern und Praktikern will diese Thematik am 9. und 10. September 2005 in Greifswald auf einem internationalen Workshop genauer unter die Lupe nehmen. Der promovierte Diplom-Psychologe Wolfgang Hannöver, Mitarbeiter des Instituts für Medizinische Psychologie an der Universität Greifswald, hat dazu renommierte Experten universitärer Forschungseinrichtungen Amerikas, Großbritanniens, Schwedens und Deutschlands in die Universitäts- und Hansestadt eingeladen (s. Programm).
Ziel ist es, sich über den gegenwärtigen Status quo zur Prävention des Tabakrauchens von Schwangeren auszutauschen und darüber hinaus eine zukünftige Handlungsagenda zu erarbeiten. Die zweitägige Tagung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern und dem Forschungsverbund Community Medicine der Universität Greifswald finanziell unterstützt.
Wissenschaftler der Universität Greifswald haben zwischen 2001 und 2004 im Rahmen einer Studie zur "Raucherentwöhnung und Rückfallprophylaxe bei Frauen post partum" (= nach der Geburt) fast 3.000 Frauen auf sechs Geburtenstationen in Mecklenburg-Vorpommern zu ihrem Rauchverhalten befragt. Die Ergebnisse besagen, dass 41,7 % der Frauen vor der Schwangerschaft geraucht haben und 25,5 % zum Zeitpunkt der Geburt. Sechs Monate nach der Geburt rauchten bereits wieder 33,5 % und ein Jahr später 34,6 % der jungen Mütter. Von den Frauen, die vor der Schwangerschaft geraucht hatten, gaben 60 % an, während der Schwangerschaft mit dem Zigarettenrauchen aufgehört zu haben. Dies geschah zu 81,8 % im ersten Drittel der Schwangerschaft.
Die befragten Frauen wurden in zwei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe wurde mehrfach zum Rauchen beraten. Die Ergebnisse der Behandlung wurden im zeitlichen Verlauf dokumentiert und mit einer Kontrollgruppe verglichen, die nicht beraten wurde, sondern lediglich Informationsmaterialien zum Thema Rauch-Stopp erhielt.
Sechs Monate nach den Beratungen hatten in der Beratungsgruppe - im Vergleich zur Kontrollgruppe - mehr Frauen mit dem Rauchen aufgehört und weniger Frauen wieder angefangen. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen waren gering. Nach zwölf Monaten verringerten sich die Unterschiede zwischen beiden Gruppen erwartungsgemäß. Insgesamt hatten mehr Frauen in der Beratungsgruppe mit dem Rauchen aufgehört. Die Anzahl an "Rückfälligen" konnte aber nicht weiter aufgehalten werden.
Die Studie unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf, dem Rauchen vor, während und nach der Schwangerschaft stärker und wirkungsvoller als bisher zu begegnen. Ein wesentlicher Punkt dabei wird sein, weitere Partner in die frühzeitige Präventionsarbeit einzubeziehen.
Die durchgeführte Studie ist Teil des Forschungsverbundes "Frühintervention beim Suchtmittelgebrauch" (EARly Substance Use INTerventions = EARLINT) und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern gefördert.
International Workshop on Smoking in Pregnancy and Post Partum
Conference venue: Lecture Room, New Library, Berthold-Beitz-Platz, 17489 Greifswald
Friday, September the 9-th
13.00 - 13.15 Uhr
Welcome address
Prof. Dr. Hans-Joachim Hannich/Prof. Dr. Ulrich John
(Ernst-Moritz-Arndt-University of Greifswald)
13.15 - 13.30 Uhr
Welcome address and organizational issues
Dr. Wolfgang Hannöver/ Dr. Jochen René Thyrian (Ernst-Moritz-Arndt-University of Greifswald)
13.30 - 14.00 Uhr
A proposed research agenda to decrease smoking postpartum
Prof. Dr. Patricia Dolan Mullen (University of Texas, Houston)
14.00 - 14.30 Uhr
Discussion
Dr. Wolfgang Hannöver (Ernst-Moritz-Arndt-University of Greifswald)
14.30 - 15.00 Uhr
Behavioral Counseling for Transdermal Nicotine Replacement Therapy during Pregnancy: The SCRIPT+NRT Trial
Prof. Dr. Richard A. Windsor/ Prof. Dr. Ayman El-Mohandes (George Washington University, Washington)
15.00 - 15.30 Uhr
Discussion
Dr. Peter Lang (Federal Center for Health Education, Cologne)
16.00 - 16.30 Uhr
Feedback from a point-of-care test for nicotine intake to reduce smoking during pregnancyiscussion
Dr. Graham Cope/Dr. Pamela Nayyar/Prof. Dr. Roger Holder (University of Birmingham)
16.30 - 17.00 Uhr
Discussion
Kathrin Röske, Dipl. Psych. (Ernst-Moritz-Arndt-University of Greifswald)
17.00 - 17.30 Uhr
Smoking cessation and relapse prevention for women post partum - results from a randomized controlled trial after 6 and 12 months
Dr. Wolfgang Hannöver/Dr. Jochen René Thyrian/Kathrin Röske, Dipl. Psych./Julia Grempler/Prof. Dr. Ulrich John/Dr. Ulfert Hapke (Ernst-Moritz-Arndt-University of Greifswald)
17.30 - 18.00 Uhr
Discussion
Jennifer Percival (Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin, Royal College of Nursing, London)
19.30
Workshop Dinner
Saturday, September the 10-th
09.00 - 9.15 Uhr
Organisational issues
Dr. Wolfgang Hannöver/Dr. Jochen René Thyrian (Ernst-Moritz-Arndt-University of Greifswald)
09.15 - 09.45 Uhr
Translating theory into practice: The role of primary care in smoking cessation
Prof. Dr. Deborah McLeod (University of Otago, Wellington)
09.45 - 10.15 Uhr
Discussion
Dr. Stefan Keller (Phillips-University of Marburg)
10.15 - 10.30 Uhr
Smokefree Children: A report from a successful 10-year project in Sweden
Ulla Lennartsson (Registered Midwife, Sweden)
10.30 - 11.15 Uhr
Discussion
Prof. Dr. Carlo C. Di Clemente (University of Maryland Baltimore County, Baltimore)
11.45 - 12.15 Uhr
Preventing Postpartum Relapse: Some Novel Approaches
Prof. Dr. Wayne F. Velicer/Dr. Colleen A. Redding/ Dr Kerry F. Evers (University of Rhode Island, Kingston)
12.15 - 12.25 Uhr
Discussion
Dr. Jochen René Thyrian (Ernst-Moritz-Arndt-University of Greifswald)
12.45 - 13.00 Uhr
Summary, Conclusion, Perspectives
Prof. Dr. Carlo C. Di Clemente (University of Maryland Baltimore County, Baltimore)
13.00 Uhr
Organisational issues / Farewell
Dr. Wolfgang Hannöver & Jochen Dr. René Thyrian (Ernst-Moritz-Arndt-University of Greifswald)
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Institut für Medizinische Psychologie
Dr. phil. Wolfgang Hannöver (Dipl.-Psych.)
Walther- Rathenau- Straße 48, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/86 56 06
F +49 (0)3834/86 56 05
E hannoeve@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de/medpsych/institut/about/hannoever.html#
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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