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Wissenschaft
Neuer Masterstudiengang "Regionalwissenschaft/Raumplanung"
Zum 1. Oktober beginnt der neue internationale Masterstudiengang "Regionalwissenschaft/Raumplanung". Die national wie international anerkannte Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik (ASIIN) hat den viersemestrigen Studiengang auf Antrag der Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften akkreditiert. Er ersetzt den bisherigen Studiengang "Regionalwissenschaft/Regionalplanung" mit dem international weniger verbreiteten Abschluss Lizentiat.
Am bewährten Profil ändert sich wenig - der interdisziplinäre Aufbaustudiengang richtet sich an Absolventen und Absolventinnen, die in der Stadt-, Regional- und Landesplanung sowie in der nationalen und länderübergreifenden Regionalpolitik und -planung tätig sind oder werden wollen: Stadtentwickler und Landesplaner, Geographen und Agrarökologen, Juristen und Kommunikationswissenschaftler. Die Probleme von Entwicklungs- oder Schwellenländern sowie von Transformationsländern - Ländern, in denen sich Wirtschaft und Gesellschaft stark wandeln, etwa in Osteuropa - bilden einen Schwerpunkt des Studiengangs. Die Studierenden lernen, regionale Strukturen, Entwicklungen und Raumnutzungskonflikte zu analysieren, konkrete Aufgaben zu bewältigen und regionale Konzepte zu entwickeln.
Darin liegt ein Grund dafür, dass das Fach vor allem ausländische Studierende anspricht: So büffelt zur Zeit nur ein Student aus Deutschland neben Kommilitonen aus 19 verschiedenen Ländern, zum Beispiel Burkina Faso, Benin oder Nicaragua. Sie bringen ihre Erfahrungen und das Wissen um Probleme ihrer Heimat in die Studienprojekte ein: "So entsteht eine globale Zusammenschau", erklärt Professor Dr. Joachim Vogt, der Institutsleiter. Die Sprache ist deutsch, die Inhalte aber sind global: "Wir lehren kein deutsches Regelungsrecht, sondern internationales", so Vogt - nicht von ungefähr erscheint die Broschüre, mit der das Institut für sich wirbt, auch in Chinesisch. Dabei bilde das Institut Führungskräfte aus, die später über Investitionen entscheiden - "auf diese Weise erschließen wir auch einen Markt für Deutschland", so Vogt. So fungiere eine Chinesin, die im vergangenen Jahr ihr Studium abschloss, mittlerweile als Vizebürgermeisterin in einer Millionenstadt; ein Kenianer sei als Personalchef für 7000 Mitarbeiter verantwortlich.
15 Studierende beginnen die Ausbildung pro Wintersemester. Knapp doppelt so viele bewerben sich beim Institut mit einem deutschen Motivationsschreiben, Zeugnissen und Empfehlungsbriefen, weitere 30 beim DAAD, der Stipendien für das Studium der "Regionalwissenschaft/Raumplanung" vergibt. Im ersten Jahr erarbeiten die Studierenden die Grundlagen für ein Studienprojekt, das sich um ein reales Problem dreht. Im zweiten Jahr überprüfen sie ihre Ideen auf die praktische Umsetzbarkeit. Oft haben die Themen eine politische Brisanz - etwa das Konzept eines Studenten für Tourismus in Turkmenistan. Andere entwickeln ein Wohnbauprojekt für China, das der Ausweitung von Elendsvierteln begegnen will, ein Konzept für den Wiederaufbau ganzer Siedlungen in Indonesien, die der Tsunami verwüstet hat, oder einen Plan, der die Situation von Straßenkindern in Lateinamerika verbessern soll.
Weitere Informationen:
Professor Dr. Joachim Vogt
Institut für Regionalwissenschaft
Telefon 0721/608-6335
E-Mail joachim.vogt@bgu.uni-karlsruhe.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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