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13.07.1999 16:31

Partnerschaftsarbeit der Kirche in Deutschland und Peru

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Entwicklungsarbeit in armen Ländern ruht auf vielen Schultern: Nach den staatlichen machen kirchliche Hilfsprojekte den größten Bereich aus. Theologen der Universität Würzburg wollen die Entwicklungsarbeit bewerten, die seit 30 Jahren von deutschen und einheimischen Gruppen in der Diözese Cajamarca im Hochland Perus geleistet wird.

    Dazu der Würzburger Professor Dr. Elmar Klinger: "Weil die Kirche ihre Projekte durch Sammlungen finanziert, ist es für sie entscheidend, das Vertrauen der Spender nicht zu verspielen. Eine Basis für dieses Vertrauen sind die persönlichen Kontakte, über die solche Projekte aufgebaut werden können." Aber nicht immer würden die kirchlichen Institutionen dieses Kapital hinreichend nutzen: "Oft bleiben die beteiligten Personen auf dieser Ebene sprachlos, werden ihre Erfahrungen übergangen und verhallen Klagen über Missstände ungehört. Religiöse Besonderheiten, pastorale Erfordernisse und Theologie bleiben unbedacht."

    Mit diesen Problemen befasst sich die Studie an der Universität Würzburg, die auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Das Projekt ist am Lehrstuhl von Prof. Klinger angesiedelt und wird zusammen mit Prof. Ottmar Fuchs von der Universität Tübingen sowie Prof. Gustavo Gutiérrez vom Instituto Bartolomé de Las Casas in Lima bearbeitet. Die Erzdiözese Bamberg sowie die Diözesen Würzburg und Eichstätt fördern die Untersuchungen noch bis Sommer 1999.

    Die Wissenschaftler analysieren die strukturellen Probleme, welche transkontinentale Partnerschaften mit sich bringen. Sie gehen auch der wechselseitigen Fruchtbarkeit der Kontakte auf den Grund und erforschen, wie zielgenau finanzielle Hilfen ankommen und wie es in diesem Zusammenhang mit der Anfälligkeit für Korruption steht.

    Dabei haben sie die kirchliche Gesamtbedeutung solcher Projekte im Blick, weshalb sie auch nach der Wirksamkeit des Zweiten Vatikanischen Konzils in den Partnerschaften zwischen Deutschland und Peru fragen. Dafür sind die Projekte in der Diözese Cajamarca laut Prof. Klinger vor allem wegen ihres früheren Bischofs José Dammert besonders geeignet: Er war sowohl Mitglied des Konzils als auch an dessen Anwendung auf Lateinamerika bei der Bischofsversammlung von Medellín beteiligt. Die dort erstmals formulierte "Option für die Armen" bildet den geistigen Hintergrund für die Partnerschaften. Demgegenüber hat sich das heutzutage in Cajamarca verwendete seelsorgerische Konzept jedoch verändert, und dies wirkt sich auf die Zusammenarbeit aus. Auf diesen Sachverhalt legt die Studie ein besonderes Augenmerk.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Elmar Klinger, T (0931) 31-2524, Fax (0931) 888-7024, E-Mail:
    elmar.klinger@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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