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15.08.1995 00:00

Waschberge ohne Umweltrisiken verwendbar

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Dissertation benennt Voraussetzungen

    Bei der Förderung und Aufbereitung der Steinkohle fallen Nebengesteine an, die als Waschberge bezeichnet werden. Während früher die Unterteilung in Waschberge mit und ohne Flotationsbergeanteile vorgenommen wurde, steht heute eine Unterteilung in Waschberge I (mit niedriger Salzbelastung) und Waschberge II (mit höherer Salzbelastung) zur Diskussion. Beim Einsatz in Baumaßnahmen unterliegen Waschberge einer Güteüberwachung und bestimmten Einsatzvorgaben des Gesetzgebers.

    Dr. Stefan Vomberg, DeutscheMontanTechnologie, Institut für Wasser- und Bodenschutz - Baugrundinstitut, konnte in seiner von Professor Dr. H. Kulke, Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal, und Professor Dr. W.G. Coldewey, stellvertretender Institutsleiter des Institutes für Wasser- und Bodenschutz-Baugrundinstitut, betreuten Dissertation nun nachweisen, daß - bei Einhaltung bestimmter Kriterien - die Waschberge ohne Umweltrisiken in Verkehrswegedämmen innerhalb und außerhalb wasserwirtschaftlich bedeutsamer Gebiete verwandt werden können. Für Waschberge mit niedriger Salzbelastung (WB I) mit Einsatzgebieten auch innerhalb wasserwirtschaftlich bedeutender Gebiete (z. B. Zone III und IV) gilt:

    - der Gesamtporenanteil muß niedrig (n kleiner 0,20),

    - der Verdichtungsgrad hoch ( Proctordichte, Dpr größer 0,98)

    - und der Wasserdurchlässigkeitswert für das Bergematerial ( kf 1x10-8 m/s) klein sein.

    Hiermit soll der Zutritt von Sauerstoff und Wasser in den Dammkörper weitgehend verhindert werden. Unter diesen Randbedingungen wird nur in eine kleine Zone Abdeckung/Waschberge der für die Pyritoxidation nötige Sauerstoff nachgeliefert. Auf diese Weise bleiben die in dem Baukörper enthaltenen Substanzen fast vollständig eingekapselt. Weiterhin sollte der Dammkörper mit einer 0, 30 m mächtigen Abdeckung geschützt und mit ca. 0,10 m kulturfähigem Boden überdeckt sein. Die Bepflanzung sollte mit flachwurzelnden Pflanzen erfolgen. Ist für den im Bergematerial vorhandenen Pyrit-Gehalt keine ausreichende Pufferkapazität vorhanden, so sollte diese auf den entsprechenden Betrag angehoben werden. Dies kann z. B. durch eine Kalkbeimengung erfolgen. Waschberge mit einer höheren Salzbelastung (Typ WB II) können außerhalb wasserwirtschaftlich bedeutender Gebiete eingesetzt werden (siehe Abb. 3):

    - sofern der Verdichtungsgrad hoch ist ( Proctordichte Dpr über 0,98)

    - und die Pufferkapazität gewährleistet ist.

    Der Dammkörper sollte weiterhin mit einer 0, 10 m mächtigen Rekultivierungsschicht überdeckt sein. Seine Ergebnisse gewann Dr. rer. nat. Stefan Vomberg durch bodenkundliche und chemische Untersuchungen an achtunddreißig Einzelstandorten mit Verkehrswegedämmen aus Bergematerial im Ruhrgebiet, von denen Einbaualter und die Herkunft des Bergematerials bekannt waren.

    Bei der Novellierung des Ministerialblattes Nr. 45 NRW werden die o.g. Ergebnisse eingearbeitet.

    Für Rückfragen: Dr. rer. nat. Stefan Vomberg, DMT DeutscheMontanTechnologie für Rohstoff Energie Umwelt, Tel. 0201 172 18 33, Fax. 0201 172 18 35, Postfach 10 27 49, Herner Str. 45, D - 44787 Bochum


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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