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Wissenschaft
Am Samstag, den 24. September, ist der 36. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Immunologie in Kiel zu Ende gegangen.
Dieses Jahr wurde der Kongress erstmals als gemeinsamer Kongress mit den skandinavischen Immunologen durchgeführt, wozu sich Kiel als Tagungsort besonders anbot.
Mehr als 1200 Immunologinnen und Immunologen aus Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, Island sowie ganz Deutschland diskutierten von Mittwoch bis Samstag der vergangenen Woche an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die neuesten Ergebnisse der Grundlagenforschung sowie klinische Aspekte der Immunologie.
"Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf des Kongresses, der großen Teilnehmerzahl und den vielen interessanten wissenschaftlichen Beiträgen", so Prof. Dr. Dieter Kabelitz vom Institut für Immunologie.
Ein wichtiges Thema auf dem Symposium waren laut Prof. Dr. Dieter Kabelitz die Autoimmunerkrankungen. Zu diesen Erkrankungen zählen beispielsweise das Rheuma (medizinisch genauer "Rheumatoide Arthritis"), die Multiple Sklerose, oder auch seltene Gefäßerkrankungen.
Prof. Kabelitz: "Das Immunsystem dient dazu, uns vor Infektionen zu schützen, soll aber auch entartete Krebszellen erkennen und ausschalten, bevor ein Tumor entsteht. Dazu verfügt unser Immunsystem über ein Arsenal von Abwehrwaffen, von Fresszellen ("Makrophagen"), die Bakterien und Viren aufnehmen und verarbeiten bis hin zu hochspezialisierten Immunzellen. Diese unterscheiden "fremd" von "selbst" und sorgen dafür, dass es normalerweise nicht zu Reaktionen des Immunsystems gegen körpereigene Bestandteile kommt. Unter bestimmten Umständen passiert das aber doch - dann kommt es zur Autoimmunerkrankung."
Themen von großer Bedeutung auf dem Kongress waren denn auch, gegen welche körpereigene Antigene das Immunsystem fälschlicherweise bei einer Autoimmunerkrankung reagiert und wie sich solche Reaktionen kontrollieren lassen. Hier wurde in vielen Kongressbeiträgen deutlich, dass es besondere Zellen gibt, die Immunreaktionen unterdrücken können, so genannte Suppressorzellen. Diese sorgen ständig dafür, dass die Immunzellen nicht körpereigene Bestandteile angreifen, sondern tolerant sind. Wenn diese Suppressorzellen nun ausfallen, kommt es zur Autoimmunerkrankung. Die Hoffnung der Wissenschaftler geht dahin, neue Wege zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen zu entwickeln, wenn die Funktion der Suppressorzellen genauer geklärt ist. Neue Entwicklungen für die klinische Diagnostik von Autoimmunerkrankungen und ein Überblick über die heutigen Therapieverfahren wurden zusätzlich im Rahmen eines Symposiums der Deutschen Gesellschaft für Autoimmun-Erkrankungen vermittelt, das am Samstag als Satellitensymposium auf der Immunologentagung stattfand.
Für weitere Informationen steht zur Verfügung:
Prof. Dr. med. Dietrich Kabelitz,
Michaelisstr. 5, 24105 Kiel, Telefon: +49 431 597-3340, Fax: +49 431 597-3335
kabelitz@immunologie.uni-kiel.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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