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26.07.1999 00:00

50 Jahre GDCh

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Wissenschaftlicher Pressedienst 36/99 vom 26.07.1999

    Jubiläum in Berlin
    Die GDCh wird 50

    Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) wird 50 Jahre alt: Die wissenschaftliche Gesellschaft, der heute fast 30.000 Chemikerinnen und Chemiker angehören, wurde 1949 in München gegründet. Die GDCh begeht ihr Jubiläum mit einer öffentlichen Festsitzung am 16. August 1999 in Berlin im Rahmen ihrer Hauptversammlung und zugleich eines internationalen Kongresses mit 3.000 Teilnehmern aus über 50 Ländern. Zu den zahlreichen Ehrengästen zählt auch der Regierende Bürgermeister der Stadt, Eberhard Diepgen.

    Die GDCh ist die Nachfolgeorganisation der 1867 gegründeten Deutschen Chemischen Gesellschaft und des 1887 gebildeten Vereins Deutscher Chemiker. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Dritten Reiches durften beide Organisationen ihre Tätigkeit nicht wieder aufnehmen. Ein Neuanfang war unumgänglich. Neugründungen waren zunächst nur für einzelne Besatzungszonen erlaubt. 1946 bildete sich in Göttingen unter dem Vorsitz des Chemikers und späteren Nobelpreisträgers Karl Ziegler die Gesellschaft Deutscher Chemiker in der Britischen Zone. Auch in Hessen entstand 1947 zunächst eine solche regionale Gesellschaft.

    Am 20. September 1949 war es dann soweit: Die regionalen Verbände schlossen sich zur Gesellschaft Deutscher Chemiker zusammen. Ihr erster Vorsitzender war wieder Karl Ziegler, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung, ehemals Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung in Mülheim/Ruhr. Die Geschäftsstelle der neuen Organisation war im hessischen Grünberg angesiedelt. Mitte der fünfziger Jahre zog sie nach Frankfurt, wo sie 1962 das Carl Bosch-Haus in der Varrentrappstraße bezog. Dort befindet sich die Geschäftsstelle auch heute noch. Die GDCh hatte schon bald wieder einen beachtlichen Mitgliederstamm: Bereits 1951 hatte sie mehr als 5.000 Mitglieder, 1958 waren es über 10.000.

    Auch in der sowjetischen Besatzungszone bemühten sich die Chemiker nach dem Krieg um eine Wiederaufnahme der Vereinsarbeit. Nachdem die politische Lage jede Hoffnung auf eine gesamtdeutsche Lösung zunichte gemacht hatte, gründete sich im Mai 1953 in Leipzig die Chemische Gesellschaft in der DDR. Nach der "Wende" traten 3.000 Mitglieder dieser Gesellschaft der GDCh bei.

    Als Herausgeberin wissenschaftlicher Literatur entfaltete die GDCh von Beginn an rege Aktivität. Die "Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft" wurden zunächst als "Chemische Berichte" weitergeführt. Diese und "Liebigs Annalen" gingen 1998 als Kernstücke in den Gemeinschaftspublikationen "European Journal of Inorganic Chemistry" bzw. "European Journal of Organic Chemistry" auf, in die sich inzwischen zahlreiche Zeitschriften anderer europäischer Gesellschaften integriert haben. 1953 wurden die "Nachrichten aus Chemie und Technik" als offizielles Organ der GDCh ins Leben gerufen. Inzwischen umbenannt in "Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium", ist es heute noch das wichtigste Informationsmedium für die Mitglieder mit Informationen aus allen Bereichen der Chemie und ihrer Nachbardisziplinen. Die "Angewandte Chemie", früher vom Verein Deutscher Chemiker herausgegeben und seit fast 40 Jahren auch mit einer englischsprachigen International Edition auf dem Markt, gehört inzwischen zur absoluten Weltspitze der chemischen Primär- und Sekundärliteratur.

    Heute hat die GDCh fast 30.000 Mitglieder, 61 Ortsverbände und 22 Fachgruppen. Damit ist sie Deutschlands größte chemiewissenschaftliche Gesellschaft und eine der größten der Welt. Die GDCh hat entscheidende Impulse zur Internationalisierung der Chemie gegeben: von der Gründung der Federation of European Chemical Societies (FECS) über die Verschmelzung nationaler Zeitschriften bis hin zu Wissenschaftsprogrammen auf Gegenseitigkeit. Getragen vom Vertrauen der Fachbereiche Chemie der wissenschaftlichen Hochschulen Chemie hat die GDCh mit ihren Reformvorschlägen zum Chemiestudium eine Vorreiterrolle in der bildungspolitischen Diskussion gespielt. Systematisch fördert sie seit Jahren die Kontakte zwischen Hochschulen und Gymnasien. In einem Verhaltenskodex formulierte die GDCh 1994 bis dahin ungeschriebene Vorstellungen von wissenschaftlichem und ethischem Wohlverhalten. Neue Ideen und Aktivitäten gehen seit 1997 vom Jungchemikerforum (JCF) aus.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Die GDCh-Festsitzung findet am 16. August 1999, 9.00 Uhr, im ICC Berlin, Messedamm 22, Saal 2, statt.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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