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Von der 10. Fachgruppentagung Sozialpsychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Jena (28.09.05) Wenn die Partnerin fremdgeht, reagieren Männer negativer als dies Frauen beim Partner tun. Frauen hingegen reagieren heftiger als Männer, wenn sie emotionale Untreue, also ein Erlöschen der Gefühle, wahrnehmen. Diese Reaktionen auf Untreue in sexuellen Beziehungen sind seit einiger Zeit bekannt. Doch über die Ursachen für diese unterschiedlichen Reaktionen wird noch geforscht, wie Gerd Bohner, Christian Glaß, Justine Patrzek und Gerald Echterhoff von der Uni Bielefeld sowie Efthymios Lampridis von der Universität Joannina in Griechenland am Mittwoch (28.09.) bei der 10. Fachgruppentagung Sozialpsychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena dargestellt haben.
Sie haben in einer aktuellen Untersuchung mehr als 500 Studierende in Deutschland und Griechenland zum Thema Untreue befragt, um herauszufinden, ob das Geschlecht des oder der Untreuen einen Einfluss auf die Beurteilung hat - wie dies die evolutionäre Theorie unterstellt. Die Psychologen testeten die Reaktionen der Probanden an Hand von verschiedenen Konstellationen: Untreue in der eigenen Beziehung sowie der Beziehung des Bruders, der Schwester, des besten Freundes und der besten Freundin.
Die Reaktion hing in jedem Fall vom Geschlecht der urteilenden Person ab. In Griechenland, wo noch eher traditionelle Geschlechtsrollen vorherrschen, zeigte sich zusätzlich, dass die Befragten Männern sexuelle Untreue eher "durchgehen" ließen als Frauen. Es zeigten sich jedoch keinerlei Effekte in Bezug auf den Verwandtschaftsgrad der Zielperson, lautet das eindeutige Resultat der Studie. Auf Grundlage dieser Untersuchung verweisen die Psychologen nun verstärkt auf soziokulturelle Erklärungen für die unterschiedlichen Reaktionen auf Untreue - der evolutionäre Erklärungsansatz hat wohl ausgespielt, wenn sich die Bielefelder Ergebnisse reproduzieren lassen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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