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28.07.1999 08:49

Kleinste Elektrische Ladung Gemessen

Tal Eizman Publications and Media Relations Department
Weizmann Institut

    Contact: Yivsam Azgad, Tel: 972 8 934 3857
    email:yivsam@wisemail.weizmann.ac.il

    In einem Experiment, das in Zeitschrift Nature
    beschrieben wird, gelang es Wissenschaftlern des Weizmann
    Instituts weltweit erstmals, eine elektrische Ladung zu messen,
    die nur ein Fuenftel der Ladung eines Elektrons betraegt. Dies ist
    die kleinste elektrische Ladung, die jemals gemessen wurde.

    Vor etwa einem Jahr mass dieselbe Forschungsgruppe eine
    Drittel-Elektronenladung. Dies galt als so revolutionaer, dass ein
    weiterer Versuch unternommen wurde - diesmal mit einer anderen
    "Elektronenfluessigkeit". Prof. Mordehai Heiblum von der Abteilung
    Festkoerperphysik ist Leiter des Forscherteams, zu dem ausserdem
    Dr. Michael Reznikov, Dr. Rafi de Picciotto, Dr. Tim Griffith, Dr.
    Vladimir Umansky, Dr. Diana Mahalu und Dipl. Ing. Gregory Bunin
    gehoeren.

    Seit der amerikanische Physiker Robert Millikan vor 80 Jahren als
    erster die Ladung eines Elektrons mass, gilt dieser Wert allgemein
    als Grundeinheit jeder elektrischen Ladung. Im Jahr 1982 stellte
    der US-amerikanische Physiker Robert Laughlin jedoch eine Theorie
    vor, die das hoechst komplexe Zusammenwirken der Elektronen in
    Elektronenfluessigkeiten auf eine einfache Weise erklaerte. Seine
    Theorie ging von der bizarren Annahme aus, dass stark
    wechselwirkende Elektronen sich wie imaginaere Teilchen verhalten
    koennen, zwischen denen keinerlei Wechselwirkung besteht. Die
    Ladung der imaginaeren Teilchen betraegt nach dieser Theorie stets
    Bruchteile der Millikanschen Elektronenladung mit ungeradem
    Nenner, d.h. ein Drittel, ein Fuenftel, ein Siebtel etc. einer
    Elektronenladung.

    Der erste Beweis fuer Laughlins Theorie kam vom Weizmann Institut,
    als dem Team die Messung einer Drittel Elektronenladung gelang.

    Dieser Nachweis spielte eine wichtige Rolle bei der Entscheidung,
    Robert Laughlin, Horst L. Stoermer und Daniel C. Tsui 1998 mit dem
    Nobelpreis in Physik auszuzeichnen.

    Der Beweis war jedoch durch ein Elektronensystem erreicht worden,
    dessen Leitwert ein Drittel des quantisierten Leitwerts betrug,
    was einige Zweifel hervorrief. Es haette naemlich sein koennen,
    dass die Messung auf irgendeine Weise den Leitwert und nicht die
    Elektronenladung wiederspiegelte. Um diese Zweifel auszuraeumen,
    fuehrte das Weizmann-Team ein weiteres Experiment durch, in dem es
    gelang, eine noch kleinere Ladung zu messen, die ein Fuenftel
    einer Elektronenladung betrug. Diese Messung wurde mit Hilfe eines
    Systems erreicht, dessen Leitwert zwei Fuenftel des
    Leitwertquantums betraegt. Die Tatsache, dass die Bruchteile der
    Elektronenladung und des Leitwertquantums unterschiedlich sind,
    beweist nun, dass in dem Experiment die Elektronenladung
    unabhaengig vom Leitwert gemessen wurde.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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