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Wissenschaft
Technik ist durch Auto, Computer oder Handy heute selbstverständlich. Abhängigkeiten werden nicht mehr wahrgenommen. Oft wird erst aus der Distanz erkennbar, dass mit der Integration neuer Technologien in unser Leben weit reichende Veränderungen unseres Handelns und Denkens verbunden sind, die unser Selbst- und Weltverhältnis ebenso nachhaltig beeinflussen wie gesellschaftliche Strukturen.
Wie Technik und Technisierung gesellschaftsgestaltend und -verändernd wirkt, diskutiert das Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" der TU Darmstadt auf seiner Abschlusskonferenz unter dem Titel "Technisierung/Ästhetisierung - Technological and Aesthetic (Trans)Formations of Society" vom 12. bis 14. Oktober in etwa einem Dutzend Panels mit international renommierten Wissenschaftlern. Als Hauptredner sprechen u.a. Michael Hagner (Zürich), Gernot Böhme (Darmstadt), Jeffrey Meikle (Austin, USA) und Christa Sommerer (Linz).
Neben der Technisierung und ihrer die Gesellschaft (trans)formierenden Dimension werden auf der Tagung insbesondere die ästhetischen Implikationen solcher Prozesse beleuchtet, beispielsweise:
* Haben Waffen bei Militärparaden nicht auch eine ästhetische Wirkung, und wie prägen Bilder vom Luftangriff auf Städte unsere Wahrnehmung und Bewertung von Kriegsgeschehen, wenn sie wie Computerspiele anmuten?
* Wie bedingen sich die technischen Erfordernisse von Produkten (z.B. benötigen luftgekühlte Autos einen Kühlergrill, offene Kühltruhen im Supermarkt eine Luftschleieranlage) und ihre ästhetische Aufmachung, und ist modernes Design damit nicht der Paradefall für Technisierung und Ästhetisierung?
* Sind bildgebende Verfahren vielleicht auch deshalb Ingenieurkunst, weil sie den ästhetischen Sinn ansprechen - und nicht etwa nur, weil sie wie bei Mikroskopen, Röntgenaufnahmen oder Technologien jüngeren Datums eine genauere Durchdringung und Analyse der Lebenswelt ermöglichen?
Die Tagung zieht Bilanz aus der neunjährigen Forschungsarbeit des an der TU Darmstadt angesiedelten Graduiertenkollegs "Technisierung und Gesellschaft". Mehr als 40 Doktoranden aus Soziologie, Geschichtswissenschaft und Philosophie über Pädagogik und Linguistik bis zu den Ingenieurswissenschaften haben in dieser Zeit die komplexen Prozesse der durch Technik (mit)generierten Transformation der Gesellschaft erforscht. Damit zählt es zu den größten interdisziplinären Graduiertenkollegs in ganz Deutschland.
Die Tagungsgebühren betragen 30 € (Studenten 15 €).
Kontakt: Prof. Dr. Bruno Arich-Gerz, tagung-graduiertenkolleg@ifs-tu-darmstadt.de , Tel. 06151 - 16 2037
http://www.ifs.tu-darmstadt.de/gk-tagung - Anmeldung und weitere Informationen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Maschinenbau, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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