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Wissenschaft
Sie würdigt damit sein der Mikrobiologie in Forschung und Lehre gewidmetes Lebenswerk
Das wissenschaftliche Lebenswerk von Hans Günter Schlegel hat der Mikrobiologie dazu verholfen, in Deutschland in den Fächerkanon der naturwissenschaftlichen Fakultäten aufgenommen zu werden. Seine Beschäftigung mit den molekularen Mechanismen des Stoffwechsels von Mikroorganismen hat dabei ganz entscheidend dazu beigetragen, diese Forschungsrichtung in Deutschland auf höchstem internationalen Standard zu etablieren.
Schon bald nach Übernahme des Lehrstuhls in Göttingen hat er die Mikrobiologie in Göttingen dynamisch weiterentwickelt, so dass schon nach wenigen Jahren ein Mikrobiologisches Institut an der Naturwissenschaftlichen Fakultät geschaffen wurde. Aus diesem Institut sind unter seiner Obhut in Deutschland allein 15 Lehrstühle besetzt worden, insgesamt konnten 40 Professorenpositionen im In- und Ausland mit seinen Schülern besetzt werden.
Seine ca. 350 Publikationen, die sich mit einer großen Bandbreite von Themen befassen, sind im In- und Ausland sehr geschätzt. Mehrere Ehrendoktorate sowie Mitgliedschaften in Akademien bestätigen dies. Für die Etablierung der naturwissenschaftlichen Mikrobiologie in Deutschland und das Renommee der von ihm vertretenen "Göttinger Schule" war die Publikation des Lehrbuches "Allgemeine Mikrobiologie" im Jahre 1969 ein Meilenstein. Dieses Buch ist inzwischen in der siebten Auflage erschienen und wurde in acht Sprachen übersetzt. Es vermittelt in leicht verständlicher Form die Physiologie und Genetik von Mikroorganismen und wird von Studenten und Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen gleichermaßen geschätzt.
Hans Günter Schlegel hat die Verbindung zu seiner Heimat-Universität Halle stets gepflegt. Der Leopoldina, dessen Mitglied er bereits 1966 wurde, ist er später immer treu geblieben. Er fungierte von 1989 bis 1999 als Obmann der Sektion Mikrobiologie. In der Schriftenreihe "Acta Historica Leopoldina" publizierte er 1999 eine "Geschichte der Mikrobiologie", die inzwischen in der zweiten Auflage erschienen ist. Er ist nach wie vor ein aktives Mitglied der Akademie, das die fachspezifischen Diskussionen der Sektion Mikrobiologie immer wieder durch Beiträge und Ideen befruchtet.
Hans Günter Schlegel erhält die Cothenius-Medaille der Akademie Leopoldina, für sein, wie es in der Urkunde heißt, "der Mikrobiologie in Forschung und Lehre gewidmetes umfangreiches Lebenswerk".
Zur Person: Hans Günter Schlegel, geboren 1924 in Leipzig, studierte nach einem Notabitur und dem Wehrdienst von 1946-1949 in Leipzig und Halle Biologie und wurde 1950 in Halle promoviert. 1954 erfolgte die Habilitation. Zunächst in Halle und dann in Gatersleben bei Kurt Mothes beschäftigte er sich mit den biochemischen Leistungen von Mikroorganismen. Nach einem Forschungsaufenthalt bei Lynen und einem Postdoc-Aufenthalt in Cleveland bei Krampitz übernahm er 1958 den Lehrstuhl für Mikrobiologie an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen, den er bis zu seiner Emeritierung innehatte.
Anschrift des Preisträgers: Professor Dr. Dr. h.c. Hans Günter Schlegel, Görlitzer Straße 35, 37120 Göttingen-Bovenden
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Personalia
Deutsch
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