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09.08.1999 16:32

Einblicke in die atmosphärischen Schadstofftransport-Vorgänge

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Die Universität Bayreuth soll den ersten
    mobilen Umweltmesswagen mit Laser-Radar ("LIDAR")
    in Bayern erhalten. Ein entsprechender Vertrag wurde jetzt
    unterzeichnet. Ziel ist es, die Emissionen verschiedener Schadstoffe zu messen und ihre grenzüberschreitende Ausbreitung zu verfolgen.

    Kooperationsvertrag unterzeichnet:
    Mit dem LIDAR Umweltmesswagen Einblicke in die
    atmosphärischen Schadstofftransport-Vorgänge
    Prag und Bayreuth wollen Schadstoffausbreitung in
    der Luft gemeinsam kontrollieren

    Bayreuth (UBT). Die Universität Bayreuth soll den ersten
    mobilen Umweltmesswagen mit Laser-Radar ("LIDAR")
    in Bayern erhalten. Hierzu unterzeichneten jetzt Dr. Pavel
    Engst als Leiter von Lidar s.r.o., einer Firma im Umfeld
    der Prager Universität, Professor Dr.-Ing. Dieter
    Brüggemann als Inhaber des Lehrstuhls für Technische
    Thermodynamik und Transportprozesse (LTTT) und
    Universitätspräsident Professor Dr. Dr. h.c. Helmut
    Ruppert einen Kooperationsvertrag.
    Ziel ist es, die Emissionen verschiedener Schadstoffe zu
    messen und ihre grenzüberschreitende Ausbreitung zu
    verfolgen. Dies gelingt mit dem Messverfahren LIDAR,
    bei dem sehr kurze Laserpulse gezielt in die Luft gesandt
    werden. Diese werden von den Luftmolekülen teilweise
    reflektiert, bei bestimmten Wellenlängen jedoch auch
    absorbiert.
    Auf diese Weise lassen sich insbesondere Schadstoffe wie
    Stickoxid, Schwefeloxid oder Ozon sowie kleinste
    Staubteilchen in einem Abstand oder einer Höhe von bis
    zu 3 Kilometern messen. Den genauen Ort einer
    Schadstoffwolke erhält man - wie beim bekannten Radar
    - aus der Zeitspanne, die vergeht, bis das zurückgestrahlte
    Laserlicht wieder am Messwagen ankommt. Zusätzlich
    wird mit einem sogenannten SODAR-Gerät auch noch die
    Luftströmung gemessen.
    Sämtliche Daten werden von einem Computer ausgewertet
    und liefern einen umfassenden Einblick in die
    atmosphärischen Transportvorgänge. Diese werden am
    Lehrstuhl dazu genutzt, Umweltdatenbanken zu erweitern
    und Ausbreitungsmodelle zu verbessern.
    Der mobile Messwagen findet vielfältige
    Anwendungsbereiche. Sie reichen von punktuellen
    Emissionsquellen (z.B. in Fabriken) über linienhafte
    Quellen (z.B. Autobahnen) bis hin zu flächenhaften
    Belastungen (z.B. in Tälern). Besonders wichtig ist, dass
    die Schadstoffe nicht nur gemessen, sondern ihre
    Ursachen erklärt und möglichst beseitigt werden. Hierzu
    sollen vom Lehrstuhl konkrete Konzepte entwickelt und
    angeboten werden, die auf die jeweilige Situation
    zugeschnitten sind.
    Die LIDAR/SODAR-Messgeräte sollen in nationalen und
    internationalen Forschungsprojekten genutzt werden und
    die bestehenden Bayreuther Aktivitäten im Bereich der
    Umweltforschung bereichern. Durch die Kooperation wird
    besonders auch der Austausch von Studenten und
    Doktoranden mit der Tschechischen Republik gefördert
    werden. Geplant sind auch Projekte im neuen Studiengang
    "Umwelt- und Bioingenieurwissenschaft", bei denen der
    Umweltmesswagen genutzt wird.
    Die Finanzierung des 1,6 Mio. DM teuren Messsystems
    erfolgt anteilig durch das Bundesumweltministerium für
    den tschechischen Partner und durch den Freistaat Bayern
    für den Lehrstuhl von Professor Brüggemann.


    Bilder

    Drei Unterschriften für ein tschechisch-deutsches Millionenspiel (von links): Dr. Pavel Engst, Professor Brüggemann und Bayreuths Uni-Präsident Prof. Ruppert
    Drei Unterschriften für ein tschechisch-deutsches Millionenspiel (von links): Dr. Pavel Engst, Profe ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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