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Wissenschaft
Organspende heißt Leben schenken - das erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zum 1. Welttag der Organspende und Transplantation am 14. Oktober und appelliert daran, sich für die Organspende zu entscheiden und einen Organsspendeausweis bei sich zu tragen.
Die Gesellschaft für Nephrologie (GfN) begrüßt diesen Aufruf - denn gerade im Bereich der Nierentransplantation gibt es erhebliche Engpässe an zur Verfügung stehenden transplantablen Organen. In Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern kann der Bedarf nicht gedeckt werden. Wartezeiten je nach Blutgruppe von im Mittel 4-7 Jahren gehören inzwischen zur Regel. Manche Patienten warten so lange, bis sie ihre "Transplantabilität" einbüßen, also ihr schlechter Allgemeinzustand eine Transplantation nicht mehr zulässt. Dies ist besonders tragisch, weil gezeigt werden konnte, dass nahezu für alle Empfänger - unabhängig von Alter, Grundkrankheit, Geschlecht und Begleiterkrankungen - eine Transplantation nicht nur eine Verbesserung der Lebensqualität, sondern auch einen zum Teil erheblichen Überlebensvorteil bringt. Die langen Wartezeiten hingegen verkürzen die Überlebensperspektive der Betroffenen.
Die GfN möchte auf die Dringlichkeit der Situation aufmerksam machen: Obwohl pro Jahr etwa 2.000 bis 2.500 Nierentransplantationen vorgenommen werden - im Jahr 2004 wurden in Deutschland 1.974 Nierentransplantationen durch Organspende Verstorbener vorgenommen - warten etwa 10.000 Dialysepatienten auf eine Spenderniere. Und je länger diese Patienten auf eine Spenderniere warten, desto schlechter ist ihre Prognose. Wichtig wäre daher, jedem transplantierbaren Patienten zügig eine Spenderniere zur Verfügung zu stellen.
Um das leisten zu können, wäre ein Umdenken in der Gesellschaft notwendig: Zwar sprechen sich in Deutschland über 80% der Bürger pro Organspende aus, aber nur 12% besitzen auch tatsächlich einen Organsspendeausweis - diese Diskrepanz gilt es zu beheben, und die GfN möchte daher den Appell der Bundesgesundheitsministerin bestärken.
Ein weiteres Ziel der Gesellschaft ist es, die Bereitschaft zur Lebendspende in Deutschland zu steigern. Alle Daten belegen, dass Lebendspende für den Spender vertretbar und für den Empfänger von vielfachem Gewinn ist.
Der 1. Welttag der Organspende und Transplantation wird hoffentlich dazu beitragen, eine "Awareness" für das Problem des Spenderorgansmangels in der Bevölkerung zu schaffen - denn vielen Dialysepatienten würde ein gesellschaftliches Umdenken das Leben retten!
Gesellschaft für Nephrologie
Pressesprecher: Prof. Dr. Jan Galle
Pressestelle:
Bettina Albers
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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