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Wissenschaft
Ein neuer Mechanismus zur Erklärung männlicher Unfruchtbarkeit.
Der Mineralstoff Selen spielt eine wichtige Rolle bei der Reifung von Samenzellen und damit für die männliche Fruchtbarkeit. Wissenschaftler an der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) haben in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science eine grundlegend neue Funktion des Selens beschrieben: Ein selenhaltiges Protein wirkt in den Vorstufen der Samenzellen als Enzym und wandelt sich während der Spermienreifung in ein Gerüstprotein um.
Schon länger ist bekannt, dass Spermien Selen in sehr hoher Konzentration enthalten und ein Mangel zu Unfruchtbarkeit führt: Die Spermien werden unbeweglich, das Mittelstück ist verändert und sie verlieren ihren Schwanz. Selen ist ein Baustein des untersuchten Seleno-Enzyms Phospholipid-Hydroperoxid-Glutathion-Peroxidase (PHGPx). Bisher glaubte man, dass das Protein mit dem langen Namen ausschließlich die Keimzellen vor Angriffen durch aggressive Verbindungen - sogenannte Hydroperoxide - schützt.
Die Forscher haben nun entdeckt, dass das Selenoprotein in reifen Zellen seine biologische Aktivität als Schutzprotein verliert und eine vollständig andere Funktion übernimmt: Das Strukturprotein ist eines der Hauptbausteine im Mittelstück der Spermien. Bei der Verwandlung reagiert das Enzym zunächst mit den Hydroperoxiden, in weiteren Schritten werden die Enzyme dann miteinander vernetzt und bilden so das Gerüst im Mittelstück der Spermien.
Nach Ansicht der internationalen Forschergruppe aus GBF, TU Braunschweig und Universität Padua unter der Federführung von Prof. Dr. Leopold Flohé sei nicht die Schutzwirkung der Peroxidase entscheidend für die männliche Fruchtbarkeit, sondern ihre Fähigkeit, sich zu einem Gerüst der Spermienstruktur umzuwandeln.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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