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07.11.2005 08:45

Wo sind die Stars der deutschen Wissenschaft?

Lars Rosumek Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hessisches Telemedia Technologie Kompetenz-Center e.V.

    Kommentar: "Forschung braucht mehr Sex-Appeal!" Internetprofessor Ralf Steinmetz fordert mehr öffentliche Wertschätzung und Aufmerksamkeit für Forscher und Wissenschaftler in Deutschland.

    Besonders im Einsteinjahr wird viel über den Forschungsstandort Deutschland diskutiert: "Wissenschaft und Forschung sind die Fundamente unserer Zukunft", heißt es nicht nur in den Sonntagsreden der Politiker. Gut so. Bezeichnend finde ich allerdings, dass hierbei häufig nur die "harten Faktoren" diskutiert werden. Wer die Innovationsbremse lösen will, steht aber auch vor einem klimatischen - ja kulturellen - Problem: Wo stehen Forschung und Forscher auf der Werteskala von Öffentlichkeit, Politik und Medien? Überlegen Sie doch einmal: Welche deutschen Forscher fallen Ihnen spontan ein? Einstein. Sicher! Wir feiern ja auch das Einstein-Jahr. Aber kennen Sie Theodor W. Hänsch? Er hat dieses Jahr den Physik-Nobelpreis bekommen - und war schnell wieder vergessen. Oder wer weiß schon, dass ein gewisser Karlheinz Brandenburg das "sexiest thing" im Cyberspace erfunden hat: Das Musikformat MP3. Es ist schon bezeichnend: Das Zukunftsthema schlechthin - Internet & Co. - wurde in Deutschland von Boris Becker ("Ich bin drin") einer breiten Öffentlchkeit vermittelt: Stars und Sternchen aus Unterhaltung, Sport und Medien bestimmen mit spielerischer Leichtigkeit die öffentliche Agenda und besetzen durch geschicktes Issues Management die Themen. Wissenschaft und Forschung fristen demgegenüber ein öffentliches Dasein als Mauerblümchen. Sie gelten schlicht als unsexy! An diesem Image müssen wir dringend etwas ändern. Innovationen und ihre Macher müssen auch in der breiten Öffentlichkeit anders bewertet werden. Sie brauchen öffentliche Aufmerksamkeit, ja Begeisterung. Andernfalls wandern hochmotivierte Talente ins Ausland oder in die Industrie ab. Die Mitwirkung am Innovationsprozess muss als positiver Imagefaktor gesehen werden. Wir brauchen mehr Prominenz und Sex Appeal: Auch Forscher müssen zu Stars werden können, denn sie geben unserer Gesellschaft als Leistungselite Sinn und Richtung! Und natürlich zählen in einer Gesellschaft, in der die Medien die Wahrnehmung dominieren, ganz besonders Ereignisse - neudeutsch Events - die Innovationsorientierung medienwirksam in den Mittelpunkt stellen: Preisverleihungen, Ehrungen, Diskussionsrunden, Tage der offenen Tür - meinetwegen auch Unterhaltungsformate. All diese Anlässe leisten einen wichtigen Beitrag zu diesem Klimawandel. Hiervon wünsche ich mir deutlich mehr!

    --
    Seit über 20 Jahren arbeitet der deutsche Internetprofessor Ralf Steinmetz am Themenbereich Multimedia-Kommunikation, unter anderem als Wissenschaftler und Manager bei den Deutschen Tochterunternehmen der Firmen Philipps und IBM. Fünf Jahre leitete er das heutige Fraunhofer Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme in Darmstadt. Heute ist Internetprofessor Steinmetz Inhaber des Lehrstuhls Multimedia Kommunikation an der TU Darmstadt, sowie Vorstandsvorsitzender des hessischen Telemedia Technologie Kompetenz-Centers e.V. (httc) und Direktor des E-Learning Zentrums der TU Darmstadt. Seit 2005 ist er Technologiebeirat des Landes Hessen.


    Weitere Informationen:

    http://www.multimedia-communications.net


    Bilder

    Internetprofessor Ralf Steinmetz
    Internetprofessor Ralf Steinmetz
    Foto: Kathrin Binner
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    Internetprofessor Ralf Steinmetz
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    Foto: Kathrin Binner
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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