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Wissenschaft
Direktor der Abteilung Histologie verstirbt plötzlich und unerwartet
(ukg) Universitätsprofessor Dr. med. Rainer Herken, seit 1983 Direktor der Abteilung Histologie im Zentrum Anatomie am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen, ist am 03. November 2005 plötzlich und unerwartet gestorben. Professor Herken war ein exzellenter Forscher mit hohem Ansehen in der internationalen Fachwelt sowie ein erfolgreicher und von den Studierenden sehr geschätzter Hochschullehrer.
Professor Rainer Herken wurde 1945 in Berlin geboren, studierte dort zunächst zwei Semester lang Physik an der TU Berlin und wechselte 1966 zum Fach Humanmedizin an der Freien Universität Berlin. Seine zweijährige Medizinalassistenzzeit absolvierte er am 2. Anatomischen Institut der FU Berlin sowie in der Chirurgischen und der Anaesthesiologischen Abteilung des Behring-Krankenhauses in Berlin. Die Approbation als Arzt folgte 1974. Während einer sich daran anschließenden fünfjährigen Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Anatomie der FU Berlin (unter dem damaligen Abteilungsleiter Professor Dr. Hans-Joachim Merker) arbeitete Rainer Herken unter anderem (seit Januar 1976) im damals gerade gegründeten Sonderforschungsbereich 29 - embryonale Entwicklung und Differenzierung (Embryonalpharmakologie) an der FU-Berlin, der sich unter anderem mit der Entstehung von Conterganmissbildungen beschäftigte. Im Jahr 1976 wurde Rainer Herken promoviert, und im Juli 1981 habilitierte er sich für das Fach Anatomie an der FU-Berlin mit einer Arbeit zum Thema "Eine lichtmikroskopische, histochemische, autoradiographische und elektronenmikroskopische Untersuchung der embryonalen Entwicklung der Maus vom Zeitpunkt der Mesodermentstehung bis zur Somitenformation". Rainer Herken war seit Oktober 1979 als Hochschulassistent am Institut für Anatomie der FU-Berlin tätig, als ihn im Jahr 1982 der Ruf auf die Professur für Histologie an die Universität Göttingen erreichte. Damals entschied er sich für Göttingen und gegen ein Angebot, nach Charlottevilles, Virginia (USA), zu gehen.
Seit September 1983 leitete Professor Dr. Rainer Herken die Abteilung Histologie am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen. Als Inhaber der Professur für Histologie war es ihm ganz besonders wichtig, die Anatomie als Gesamtfach in Forschung, Lehre und Weiterbildung zu vertreten. Er war maßgeblich an der Einführung des Facharztes für Anatomie beteiligt, weil ihm einheitliche Standards in der Ausbildung zum Anatomen wichtig waren.
Seine wissenschaftlichen Interessen lagen auf dem Gebiet der zell- und entwicklungsbiologischen Aspekte der extrazellulären Matrix, dabei bildete die Basalmembranforschung einen seiner Schwerpunkte. Seine Expertise auf dem Gebiet der modernen, elektronenmikroskopischen Forschung war international gefragt. Darüber hinaus hat er aber auch weiterhin an teratologischen Fragestellungen gearbeitet, zuletzt über den Einfluss hoher Magnetfelder auf die embryonale Entwicklung. Er war Mitglied in der Anatomischen Gesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Bindegewebsforschung sowie in der European Teratology Society. Neben seiner akademischen Tätigkeit war Rainer Herken zudem über zwanzig Jahre im Nebenberuf als Strahlenschutz- und Betriebsarzt aktiv.
Professor Herken war in zahlreichen Gremien und Kommissionen der Medizinischen Fakultät, unter anderem in der ehemaligen Struktur- und Planungskommission der Fakultät, in der Forschungskommission und der Habilitationskommission, engagiert. Er hat sich insbesondere für die Belange der Studierenden eingesetzt, so unter anderem in der Studienkommission und als BAFöG-Beauftragter der Fakultät. Erst Mitte diesen Jahres war er für eine Amtszeit von zwei Jahren (2005 bis 2007) zum Sprecher der Kommission gewählt worden, die mit der Bearbeitung von Kriterien zur Evaluation von Professuren mit "tenure track" befasst ist. Seine Wahl zum geschäftsführenden Leiter des Zentrums Anatomie für die Amtsperiode 2005 bis 2007 erfolgte erst vor rund drei Wochen, Mitte Oktober 2005. Professor Herken war Mitglied im Senat der Universität, seit Frühjahr 2005 gehörte er dem amtierenden Senat als ordentlicher Senator an. Außerdem war Professor Herken Mitglied im Aufsichtsrat der IWF Wissen und Medien gGmbH und im Stiftungsrat des Studentenwerkes.
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
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Deutsch
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