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01.09.1999 14:31

Bioabfall ökologisch und ökonomisch sinnvoll verwerten

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Kommunen, die über Faulbehälter in Kläranlagen verfügen, können nach einer soeben erschienenen Studie der RUB Bioabfall zusammen mit Klärschlamm behandeln und dabei Kosten sparen und die Umwelt schonen.

    Bochum, 01.09.1999
    Nr. 187

    Bioabfall ökologisch und ökonomisch sinnvoll verwerten
    Mit Klärschlamm vergären und Kosten sparen
    RUB-Studie empfiehlt vorhandene Kapazitäten besser nutzen

    Kommunen, die über Faulbehälter in Kläranlagen verfügen, sind im Vorteil. Nach einer Studie aus der Ruhr-Universität Bochum können sie Kosten sparen, in dem sie Bioabfall und Klärschlamm gemeinsam behandeln. Die Qualität des so behandelten Klärschlamm/Bioabfallgemisches ist ausgezeichnet, das erzeugte Biogas kann als regenerativer Energieträger verstromt werden. Die kürzlich veröffentlichte Studie von Dipl.-Ing. Thomas Schneider ""Co-Vergärung von Bioabfällen aus Haushalten im Faulbehälter" ist am Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft, Fakultät für Bauingenieurwesen der RUB (Inhaber: Prof. Dr.-Ing. Hermann Orth), entstanden und kann über die rubitec Gesellschaft für Innovation und Technologie der RUB mbH bezogen werden.

    Neue Gesetze treiben die Kosten hoch

    In den kommenden Jahren werden voraussichtlich in vielen Kommunen die Abfallgebühren steigen, weil der Bund zahlreiche Gesetze und Verordnungen erlassen hat, in denen er neu geregelt hat, wie in der Zukunft biologische Abfälle er-fasst und verwertet werden müssen. Hierzu zählen vor allem das Kreislaufwirt-schafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) von 1996, die TA-Siedlungsabfall von 1993 und nicht zuletzt die erst im Herbst 1998 erlassene Bioabfallverordung (BioAbfV). Demnach dürfen zur Entlastung der Umwelt biologische Abfälle spätestens ab dem Jahre 2005 nicht mehr auf Deponien abgelagert werden. Kommunen und Ent-sorgungsunternehmen, die bislang Bioabfälle deponierten (hierzu zählen z.B. Speisereste und Gartenabfälle), müssen daher Behandlungsanlagen zur Verwertung dieser Abfälle bauen. Im Sinne des Verursacherprinzips und in Anbetracht leerer kommunaler Kassen ist zu erwarten, dass die Zusatzkosten auf die Abfallgebühren umgelegt und damit von den einzelnen Haushalten bezahlt werden müssen.

    Wie Kommunen und Umwelt profitieren

    In der vom Ruhrverband initiierten und unterstützten RUB-Studie wurde die gemeinsame biologische Behandlung von Klärschlamm und Bioabfall in Faulbe-hältern von Kläranlagen untersucht. Neben technischen Aspekten wurde auch die Wirtschaftlichkeit dieser Vorgehensweise betrachtet. Als wesentliche Ergebnisse der Diplomarbeit bleibt festzuhalten, dass von einer gemeinsamen Behandlung von Klärschlamm und Bioabfall sowohl die Umwelt, als auch der einzelne Bürger profitieren kann. Darüber hinaus brauchen keine neuen Flächen für den Neubau von Kompostierungs- oder Vergärungsanlagen erschlossen werden.

    ... und Kosten sparen

    Auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten erscheint eine gemeinsame Behandlung von Klärschlamm und Bioabfall sinnvoll. In einer exemplarischen Kostenbetrachtung hat Dipl.-Ing. Schneider Behandlungskosten ermittelt, die mit 94 DM pro Tonne Bioabfall nur etwa halb so hoch sind wie die Behandlungskosten bei konventionellen Kompostierungsverfahren.

    Bezugsquelle und weitere Informationen

    Die überarbeitete Fassung der Diplomarbeit kann zum Preis von DM 260,00 zzgl. MwSt. unter folgender Adresse bestellt werden: Dr. Volker Nitschke, rubitec GmbH, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum, FAX 0234/7094-630, Tel. 0234/700-4866


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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