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01.09.1999 16:32

Alles ganz "EASIE"! Endoskopische Eingriffe am Schweinemagen simulieren

Christa Möller Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Endoskope sind lange, fingerdicke Schläuche mit hochauflösenden Mini-Kameras am oberen Ende; sie liefern Live-Übertragungen aus den Hohlräumen unseres Körpers. Doch längst können diese Instrumente mehr, als einfach nur brillante Videobilder auf den Monitor zaubern. Durch einen Arbeitskanal führt der Arzt Hilfswerkzeuge wie multifunktionale Sonden, Zangen oder Schlingen zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken tief ins Innere etwa des Magen-Darm-Traktes ein. So werden Gewebeproben entnommen, blutende Geschwüre verdampft oder Tumore abgezwickt. Ein Beispiel: Um ein spritzend blutendes Magengeschwür umgehend zu behandeln, kann der Operateur neuerdings mit einer kleinen, durch das Endoskop eingebrachten Klemme elegant das Gefäß abbinden - in der Fachsprache "Clipping" genannt. Eine Technik, die allerdings manuelle Geschicklichkeit und vor allem viel Übung erfordert, will der Arzt sie auch in einer Stress-Situation wie nachts im Bereitschaftsdienst schnell, sicher und erfolgreich einsetzen.

    Und da liegt das Problem, denn zum eigenen Trainieren fehlt oft die Zeit. In einer Notfallsituation den Patienten zu behandeln und parallel einem jungen Kollegen die komplizierte Technik zu zeigen kann selbst einen erfahrenen Arzt vor große Probleme stellen. Andererseits ließen sich an den bisher verfügbaren starren Übungsmodellen von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm Notfälle dieser Art nicht simulieren. Ärzte und Assistenzpersonal erlernten die Techniken daher meist durch Zusehen. Doch das ist nun Vergangenheit, denn inzwischen gibt es den "Erlanger Ausbildungssimulator für interventionelle Endoskopie", kurz EASIE. Das Modell hat als Kernstück einen auswechselbaren Schweinemagen, an dem sich verschiedene Dringlichkeitsfälle durchspielen lassen. Beispielsweise wird von außen über eine Pumpe ein Blutgefäß mit roter Farbe gespeist. Ohne Stress kann dann das Behandlungsteam die verschiedenen Blutstillungstechniken so lange ausprobieren, bis diese schließlich wie im Schlaf funktionieren. Auch operative Eingriffe lassen sich üben.

    EASIE geht jetzt gemeinsam auf Reisen mit seinem Erfinder, Dr. Martin Neumann aus Erlangen. Auch in Norddeutschland wird das Modell zum Einsatz kommen, und zwar im Rahmen eines Seminars "Blutstillungstechniken - Übungen am EASIE"

    - am Freitag, den 10. September 1999
    - in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

    Interessierte Journalisten sind herzlich eingeladen, EASIE samt Schweinemagen und Kunstblut vor Ort bei der Arbeit zu beobachten.

    Für weitere Informationen und Terminabsprachen setzen Sie sich bitte in Verbindung mit den Organisatoren Dr. Peter Norbert Meier und Dr. Erwin Rambusch von der MHH-Abteilung Gastroenterologie und Hepatologie, Funktionsbereich Endoskopie, Telefon (0511) 532-3302.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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