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Wissenschaft
Am 15. November verleiht der Bremer Förderverein einen der vier diesjährigen Studienpreise für herausragende mittelstandsbezogene Forschung an Dr. Bela H. Buck vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Bela H. Buck erhält die mit 1.500 € dotierte Auszeichnung für seine Doktorarbeit über Aquakultur als Sekundärnutzung in Offshore-Windparks.
Zuckertang und Miesmuscheln in der Deutschen Bucht
Untersucht wurde eine Mehrfachnutzung der in der Deutschen Bucht geplanten Windenergieanlagen. Deren Fundamente bieten die Möglichkeit zur Verankerung von Anlagen zur kommerziellen Zucht von Meerestieren; insbesondere von Miesmuscheln und Zuckertang. "Die Algen sind sehr gut mit den Bedingungen zurechtgekommen. Die Besiedlung der Substrate durch Miesmuscheln lag zwar unter den Vergleichswerten in küstennahen Wattenmeerzuchten, allerdings waren die dort vorkommenden Muschelparasiten in unseren Beständen nicht zu finden", erläutert Buck die Ergebnisse seiner mit dem höchsten Prädikat 'summa cum laude' bewerteten Dissertation. "Insgesamt ist für beide Organismen eine Zucht in Windparkanlagen möglich und scheint auch unter kommerziellen Gesichtspunkten chancenreich."
Wirtschaftlicher Erfolg erwartet
Neben Experimenten zur Besiedlung und zum Wachstum der Meeresfrüchte in unterschiedlichen Hälterungsanlagen befasste sich Buck auch mit den wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten einer multifunktionalen Nutzung der Windkraftanlagen. Ein Schlüsselproblem sieht Buck in der noch lückenhaften und unvollständigen Gesetzeslage für den Bereich der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) in der Deutschen Bucht. Dennoch sieht er optimistisch in die Zukunft: "Mit Beteiligung aller möglichen Nutzer dieser Meeresgebiete sollte im Rahmen eines integrierten Küstenzonenmanagements dieses Defizit bald behoben sein." Als ein weiteres Ergebnis seiner Arbeit konnte Buck bereits zwei Patente für die technischen Anlagen anmelden.
Grundlagenforschung und Technologietransfer
Das Alfred-Wegener-Institut verstärkt auch in anderen Bereichen die anwendungsorientierte Nutzung von Ergebnissen der Grundlagenforschung. Der Anfang November gemeinsam mit der Hochschule Bremerhaven durchgeführte Workshop "Von der Idee in die Tat" präsentierte dazu Möglichkeiten der Know-How-Verwertung, Patentierung und Wege zur Existenzgründung. Allein in diesem Jahr hat das Alfred-Wegener-Institut zwölf Schutzrechte für Patente, Marken, Geschmacks- und Gebrauchsmuster angemeldet, sieben weitere wurden erteilt und sechs befinden sich noch in Bearbeitung oder Vorbereitung. Bis zum Jahresende wird sich damit die Gesamtanzahl der erworbenen Schutzrechte auf rund 100 erhöhen. Neben Patentanmeldungen und anderen Schutzrechten fördert das Institut gemischte Netzwerke und Firmenkooperationen sowie die Verbreitung unternehmerischen Denkens bei jungen Akademikern. Damit intensiviert das Alfred-Wegener-Institut gemeinsam mit anderen Einrichtungen die Anstrengungen, zum Strukturwandel in Bremerhaven beizutragen.
Bremerhaven, den 11. November 2005
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Hinweise für Redaktionen: Ihre Ansprechpartner sind Dr. Bela H. Buck (Tel. 0471 / 4831-1868; E-Mail: bbuck@awi-bremerhaven.de) und Dr. Eberhard Sauter (Technologietransfer, Tel. 0471 / 4831-1517; E-Mail: esauter@awi-bremerhaven.de). Ihr Ansprechpartner in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Alfred-Wegener-Instituts ist Dr. Andreas Wohltmann (Tel. 0471 / 4831-1680; E-Mail: medien@awi-bremerhaven.de). Druckbare Bilder finden Sie auf unserer Webseite unter http://www.awi-bremerhaven.de/AWI/Presse/PM/index-d.html
Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.
Der Zuckertang Laminaria saccharina wird unter anderem in der Naturkosmetik verwendet.
Foto: Bela H. Buck, Alfred-Wegener-Institut.
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Kollektoren bieten den jungen Miesmuscheln den festen Untergrund zum Anwachsen.
Foto: Bela H. Buck, Alfred-Wegener-Institut.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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