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07.09.1999 09:15

Ausstellung: Bernhard Heisig - vom Berliner Reichstag in die Würzburger Residenz

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Bernhard Heisig gehört zu den wenigen Künstlern, die 1997 aufgefordert wurden, für das Reichstagsgebäude in Berlin großformatige Kunstwerke zu schaffen. Eine Ausstellung im Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg zeigt Entwürfe zu diesem Riesenwerk, dazu 120 Lithographien des Leipziger Künstlers.

    Eröffnet wird die Ausstellung mit dem Titel "Bernhard Heisig: Schutzversuche. Lithographien 1963-1999 und Entwürfe zum Reichstagsbild" am Sonntag, 12. September, um 11.00 Uhr im Toscanasaal im Südflügel der Würzburger Residenz. Die Veranstalter bieten im Vorfeld für Medienvertreter und Bildberichter eine Vorbesichtigung der Ausstellung an, und zwar am

    Donnerstag, 9. September, um 11.00 Uhr in der Gemäldegalerie des Museums, Residenzplatz 2.

    Selbstverständlich sind Sie auch zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag herzlich eingeladen! Das Wagner-Museum über die Ausstellung: "In Zusammenarbeit mit der 'Galerie Berlin', die Bernhard Heisig vertritt, wird in Würzburg erstmals ein repräsentativer Querschnitt aus Heisigs druckgraphischem Werk gezeigt, dazu einige gemalte und gezeichnete Entwürfe für seinen monumentalen Beitrag für das erneuerte Reichstagsgebäude. Der 1925 in Breslau geborene Heisig studierte nach dem Krieg an der Leipziger Akademie für Graphische Künste, deren langjähriger Leiter er später wurde. Sein Interesse gilt der figürlichen Darstellung zeitgeschichtlicher Themen. So ist ihm die kraftvoll formulierte Botschaft wichtiger als die geschliffene Komposition. Nicht umsonst zählen unter anderem Lovis Corinth, Kokoschka und Max Beckmann zu seinen Vorbildern. Neben seiner von niemandem bezweifelten künstlerischen Potenz waren gerade diese Eigenschaften für das DDR-Regime von Interesse, Grund für seine 'Karriere'. Doch seine zutiefst menschliche Sicht der Dinge führte auch zu Zerwürfnissen: Zu erdrückend pessimistisch waren seine Botschaften. Noch vor der Wende legte er alle Ämter nieder und gab seine Preise zurück. Im Westen war man längst auf ihn aufmerksam geworden, was seine Teilnahme an der Dokumenta 1977 belegt oder sein Staatsporträt des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt. Die großen, malerischen Kreidelithographien zeigen neben einer Reihe von Porträts Themen aus dem Bauernkrieg, eine lange Serie von grauenvollen Kriegsthemen, dann Blätter aus der Serie 'Der faschistische Alptraum' und Illustrationen zu Faust, Theodor Fontane oder Heinrich Böll. Die meisten Blätter entstammen einer allerletzten Kleinauflage vor der Zerstörung der Steinplatten.

    Dass Heisig 1997 neben anderen führenden Künstlern aufgefordert wurde, für das erneuerte Reichstagsgebäude ein großformatiges Werk zu schaffen, rückt ihn in die erste Reihe der etablierten deutschen Künstler. Wegen seiner exponierten DDR-Vergangenheit löste seine Wahl in den Medien starke Kontroversen aus. Dennoch thematisiert sein sechs Meter breites Riesenwerk als eines der wenigen überhaupt bundesrepublikanische Geschichte zurück bis Friedrich dem Großen. In der Ausstellung sind vier größere Ölentwürfe und einige Zeichnungen dazu ausgestellt, als Zugabe ein fertiges großes Bild zu der ihm eigenen Ikarus-Thematik."

    Zur Ausstellung werden zwei reichbebilderte Kataloge angeboten. Öffnungszeiten: 12. September bis 17. Oktober, Dienstag bis Samstag von 9.30 bis 12.30 Uhr sowie an den Sonntagen 19. September und 17. Oktober ebenfalls von 9.30 bis 12.30 Uhr. Weitere Informationen unter T (0931) 31-2283, Fax (0931) 888-7073, E-Mail:

    museum.na@mail.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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