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08.09.1999 11:21

Zu den Märchentagen wird die Bibliothek der Brüder Grimm geöffnet

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    In dem Gebäude Dorotheenstraße 27 beherbergt die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität einen ganz besonderen Schatz: die Bibliothek der Brüder Grimm. Nach dem Tod von Wilhelm (1786-1859) und Jacob Grimm (1785-1863), welche die beiden letzten Jahrzehnte ihres Lebens in Berlin verbrachten, gelangten aus ihrer privaten Büchersammlung 7.821 Titel in den Besitz der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität.

    Ihre Märchensammlung machte die Brüder Grimm weltberühmt. Sie sind die Begründer der Germanistik, doch ging ihr wissenschaftliches Engagement weit darüber hinaus: Auf den Gebieten Sprache, Literatur, Religion, Geschichte, Altertumskunde und autochthonem Recht wirkten sie als führende Fachleute. Sie interessierten sich für ein weitgefächertes Spektrum der Geisteswissenschaften ihrer Zeit. Sie gehörten zu den Göttinger Sieben, und 1848 war Jacob Grimm darüber hinaus Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung.

    Beide waren begeisterte Bibliothekare und Büchersammler. Sie benutzten ihre Bücher intensiv und lasen gerne "mit der Feder" in der Hand. Daher sind ihre Bücher voll von Unterstreichungen, Randbemerkungen und Glossare - nicht nur eine Fundgrube für die Wissenschaft: Aus diesen Bänden läßt sich sinnlich der Atem wahrnehmen, der die beiden großen Geister beflügelte.

    Nach dem Ankauf durch den Preußischen Staat wurden die Bücher in den normalen Bibliotheksbetrieb übernommen: Dubletten wurden aussortiert, Professoren und Studenten liehen sich die Bücher aus und arbeiteten damit. Erst in diesem Jahrhundert wurde man sich bewußt, welcher Schatz im Hause verstreut war, und seit einigen Jahren stehen ihre Bücher wieder als Grimm-Bibliothek vereint zusammen.

    Über hundert Jahre wurden sie intensiv genutzt und insbesondere ihre Einbände haben teilweise darunter sehr gelitten. Bei vielen Büchern ist eine Restaurierung unbedingt erforderlich. Die Mittel dafür - insgesamt ca. 400.000 DM - sind im Etat der Universitätsbibliothek nicht vorhanden, und daher wurde die Aktion "Buchpatenschaften" ins Leben gerufen:
    Interessenten, die ihren Beitrag zum Erhalt der Grimm-Bibliothek leisten wollen, können die Patenschaft für eines oder mehrere Bücher übernehmen, indem sie eine Spende (steuerlich absetzbar) auf unten genanntes Konto überweisen. Alle Buchpaten erhalten ein Faksimile des Titelblattes "ihres" Buches. Bei größeren Spenden bedanken wir uns mit dem Faksimile eines Buches aus der Grimm-Bibliothek.

    Die Bibliothek der Brüder Grimm ist normalerweise der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres zugänglich. Doch während der 10. Märchentage gibt es eine Ausnahme: An sechs Terminen im September bieten wir eine Führung in der Grimm-Bibliothek an. Dabei ist die Teilnehmerzahl auf zehn Personen beschränkt. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos, doch werden Interessenten gebeten, sich rechtzeitig telefonisch anzumelden.

    Führungstermine (jeweils 14.00 Uhr)

    Montag 13.9.
    Dienstag 14.9.
    Donnerstag 16.9.
    Freitag 17.9.
    Montag 20.9.
    Freitag 24.9.

    Ansprechpartner: Rolf Schubert, Universitätsbibliothek, Tel. 2093-3233

    Konto:

    Humboldt-Universitätsgesellschaft
    Konto-Nr. 386 2999 200
    Berliner Bank (BLZ 100 200 00)
    Kennwort: Buchpatenschaften

    Kontakt: Elke Peschke, Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek, Referat Historische Buchbestände
    Tel.:030/2093-3245 Fax: 030/2093-3207, E-mail: elke=peschke@ub.hu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ub.hu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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