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08.09.1999 14:15

Erhebungen der RUB-Forschungsgruppe Kommunalwahl '99

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Die RUB-Forschungsgruppe Kommunalwahl NRW 1999 hat ein komplettes Bild der Kandidaten und Kandidatinnen für die (Ober-)Bürgermeisterwahl erstellt.

    Bochum, 08.09.1999
    Nr. 194

    Frauenanteil unter 15 %
    1479 wollen OB oder Bürgermeister/innen werden
    Erhebungen der RUB-Forschungsgruppe Kommunalwahl '99

    Insgesamt 1479 Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich am kommenden Sonntag der Wahl für die (Ober-)Bürgermeisterposten in den Kommunen Nordrhein-Westfalens. Dies hat die Forschungsgruppe Kommunalwahl NRW 1999 (Leitung: Prof. Dr. Uwe Andersen und Dr. Rainer Boverman, Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung, ZEFIR, der Ruhr-Universität Bochum) in einem Forschungsprojekt ermittelt. Sie hat dabei ein komplettes Bild der Kandidaten und Kandidatinnen für die (Ober-)Bürgermeisterwahl erstellt. Hier die wesentlichen Ergebnisse:

    Zahlen zu Kandidaten, Parteien und ihren geographischen "Deckungsgrad"

    o Insgesamt treten 1479 Kandidaten/innen in den 396 Städten und Gemeinden zur (Ober-)Bürgermeisterwahl an (Stand 11.8.99).

    o Das ergibt einen Durchschnitt von 3,7 Kandidaten/innen. Erwartungsgemäß ist der Durchschnitt in kreisfreien Städten mit 5,1 höher als in kreisangehörigen Städten und Gemeinden mit 3,7.

    o Die Bandbreite reicht von einem Kandidaten in fünf Gemeinden bis zu dem Maximum von neun Kandidaten/innen in einer Stadt (Stolberg/Rheinland). In drei Viertel aller Gemeinden und Städte treten drei, vier oder fünf Kandidaten/innen an.

    o Die Großparteien SPD und CDU treten in 91,7% bzw. 93,9% aller Städte und Gemeinden mit eigenen Kandidaten/innen an; damit fast flächendeckend, aber nicht vollständig. Dabei ist zu beachten, dass in einigen Fällen Einzelbewerber/innen auch von Großparteien unterstützt werden ("unechte" Einzelbewerber).

    o Demgegenüber liegt der Deckungsgrad bei Bündnis 90/Die Grünen mit 62,6% (248 Kandidaten/innen), bei der FDP mit 50,3% (199 Kandidaten/innen) wesentlich niedriger.

    o Für Wählergruppen treten 136 Kandidaten/innen an, wobei theoretisch unter dem Schirm von Wählergruppen auch Parteien antreten können.

    o Die Splitterparteien kandidieren insgesamt nur mit 15 Kandidaten/innen (1% des Kandidatenangebots, z.B. PDS fünf, Republikaner drei).

    o Besonderes Interesse verdienen die Einzelbewerber/innen. In 120 Städten und Gemeinden (30,3%) treten insgesamt 145 Einzelbewerber/innen an. Der Prozentsatz ist in kreisfreien Städten mit 47,8% (11 von 23) höher als in kreisangehörigen Städten und Gemeinden mit 29,2% (109 von 373). Bei den Einzelbewerbern handelt es sich um eine sehr heterogene Gruppe, die sowohl Kandidaturen mit Amtsbonus (z.B. Hauptverwaltungsbeamte) als auch "unechte" Einzelbewerber (mit Unterstützung einer oder mehrerer Parteien / Wählergruppen) sowie "echte" Einzelbewerber ("Einzelkämpfer") umfasst.

    o Der Anteil der Kandidatinnen liegt bei nur 14,7% (218 Frauen). Mit unter 10% fällt er bei den großen Parteien SPD (8,8%) und CDU (6,2%) besonders niedrig aus. Höher sind die Anteile bei Bündnis 90/Die Grünen (34,3%) und der FDP (20,6%). Am niedrigsten ist der Frauenanteil bei den Einzelbewerber/innen mit nur 5,5%.

    Vor dem Hintergrund des auch schon in der Vergangenheit niedrigen Frauenanteils auf den Chefsesseln der Rathäuser (6,4%, Stand Mitte 98) ist zumindest ein Anstieg bei den Kandidaturen festzustellen. Aber auch in Bundesländern mit einer längeren Tradition der Direktwahl der (Ober-)Bürgermeister ist der Frauenanteil bei Amtsinhabern gering, z.B. in Baden-Würtemberg nur 1% der (Ober-)BürgermeisterInnen.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Uwe Andersen, Dr. Rainer Boverman, Ruhr-Universität Bochum, ZEFIF - Forschungsgruppe Kommunalwahl NRW 1999, Tel. 0234/700-5170,
    -2799, Fax: 0234/7094-487


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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