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21.11.2005 11:31

Prof. Dr. Horst Löb mit der Medaille der "Electric Rocket Propulsion Society" ausgzeichnet

Charlotte Brückner-Ihl Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Würdigung der herausragenden Arbeiten des Gießener auf dem Gebiet elektrischer Antriebe am I. Physikalischen Institut der Justus-Liebig-Universität - Pressegespräch und Besichtigung der Anlagen mit laufenden Triebwerken am Donnerstag, 24. November 2005

    Hohe Auszeichnung für Prof. Dr. Horst Löb: Der Gießener Experimentalphysiker erhielt "für herausragende Fortschritte auf dem Gebiet elektrischer Antriebe" die Medaille der Electric Rocket Propulsion Society. Die Medaille wurde ihm im Rahmen einer festlichen Eröffnungsveranstaltung der 29. Internationalen Konferenz über elektrische Raketenantriebe durch den Vorsitzenden der Gesellschaft, Prof. Dr. Peter J. Turchi, überreicht. Die Konferenz fand vom 31. Oktober bis 4. November 2005 in Princeton statt.

    Anlass der Ehrung sind die bahnbrechenden Arbeiten und Ergebnisse von Prof. Löb zur Entwicklung und Umsetzung eines elektrischen Antriebes für Satelliten und Raumsonden, der auf einer mit Radiofrequenz betriebenen Ionenquelle beruht. Die Idee einer derartigen Anwendung einer Ionenquelle entwickelte Horst Löb während seiner Promotionszeit und setzte sie mit seinen Mitarbeitern und in Zusammenarbeit mit der Industrie in den Folgejahren erfolgreich in die Anwendung um. Im Jahr 2002 rettete ein in der Gruppe von Prof. Löb entwickeltes und von der Firma EADS-Astrium gebautes Triebwerk den 800 Millionen Euro teuren ESA-Satelliten "Artemis", der in einer zu niedrigen Umlaufbahn "gestrandet" war.

    Der Dekan des Fachbereichs 07 - Mathematik und Informatik, Physik, Geographie der JLU, Prof. Dr. Volker Metag, lädt aus diesem Anlass ein

    zu einem Pressegespräch
    mit anschließender
    Besichtigung der Anlagen mit laufenden Triebwerken
    am Donnerstag, 24. November 2005, um 10.30 Uhr
    im Raum 412 (4. OG),
    I. Physikalisches Institut,
    Heinrich-Buff-Ring 16, 35392 Gießen.

    Bei diesem Termin besteht zudem die Gelegenheit, sich über die aktuellen Forschungen der Justus-Liebig-Universität auf dem Gebiet elektrischer Triebwerke zu informieren. Unter der Leitung des Direktors des I. Physikalischen Instituts Prof. Dr. Bruno Meyer betreibt eine zurzeit fünfköpfige Gruppe, die von den Professoren Horst Löb und Karl-Heinz Schartner beratend unterstützt wird, zwei große Testanlagen "Jumbo" und "BigMac" für die Zusammenarbeit mit der Industrie und für die eigene Forschung. Schwerpunkte der Gießener Förderung durch das Deutsche Luft-und Raumfahrt Zentrum (DLR) sind hierbei Triebwerke geringen Antriebsschubs, so genannte Mikro-RITs, für die in mehreren ESA- Programmen ein großer Bedarf besteht, sowie eine neuartige Elektronenquelle zur Ionenstrahlneutralisation.

    Internationale Konferenz der Electric Rocket Propulsion Society

    Der amerikanische Physiker Robert Goddard schlug bereits 1906 vor, Raumsonden über den Rückstoß elektrisch geladener Teilchen anzutreiben, und der deutsche Raketenpionier Hermann Oberth beschrieb 1929 ein Antriebskonzept, auf das Wernher von Braun 1947 seinen deutschen Kollegen Ernst Stuhlinger hinwies. Die seit Goddards Vorschlag zurückliegenden 100 Jahre nahm die Electric Rocket Propulson Society zum Anlass, die 29. Internationale Konferenz über elektrische Antriebe als "Centennial" auszugestalten. Stuhlinger wies letztendlich nach, dass der Ionenantrieb trotz seines relativ geringen Antriebsschubs bei interplanetaren Flügen Vorteile gegenüber dem chemischen Antrieb besitzt. Von Braun und Stuhlinger propagierten elektrisch angetriebene Raumschiffe für bemannte Flüge zum Mars - eine Mission, die derzeit diskutiert wird.

    Außer Prof. Löb wurden in Princeton fünf Pioniere der Entwicklung elektrischer Antriebe geehrt, unter diesen an erster Stelle Ernst Stuhlinger. Aufgrund seines hohen Alters von bald 93 Jahren, konnte Ernst Stuhlinger persönlich nicht anwesend sein. Löb wurde von Stuhlinger gebeten, dessen Referat "Thoughts of a Rocket-Old-timer" vorzutragen, ein Zeichen der freundschaftlichen Verbundenheit der beiden Medaillenträger.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Volker Metag
    Dekan des Fachbereichs 07 der Justus-Liebig-Universität Gießen
    Heinrich-Buff-Ring 16
    Telefon: 0641/99-3 30 00, -3 32 60
    Fax: 0641/99-3 32 09
    E-Mail: Volker.Metag@exp2.physik.uni-giessen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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