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Wissenschaft
Am Donnerstag, dem 1. Dezember 2005, um 10.00 Uhr, beginnt in der Aula des Löwengebäudes der Universität eine Festveranstaltung aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Seniorenkollegs der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Am 23. Oktober 1980 wurde das Seniorenkolleg in der Medizinischen Fakultät der halleschen Universität gegründet. Somit kann diese Einrichtung auf ein 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Seit 1980 erfüllt es für die Universität, die Stadt Halle und den Saalkreis eine wichtige soziale Aufgabe bei der Integration der älteren Generation durch Bildungsangebote. Diese Form der Öffnung der Universität für ältere Bürgerinnen und Bürger der Stadt erfreut sich großer Beliebtheit. Gegenwärtig sind etwa 1 300 Hörerinnen und Hörer in das Kolleg eingeschrieben. 1990 betrug ihr Durchschnittsalter 72,3 Jahre, heute ist es auf 68 Jahre gesunken.
Am Donnerstag, dem 1. Dezember 2005, um 10.00 Uhr, beginnt in der Aula des Löwengebäudes der Universität eine Festveranstaltung aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Seniorenkollegs der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Am 23. Oktober 1980 wurde das Seniorenkolleg in der Medizinischen Fakultät der halleschen Universität gegründet. Somit kann diese Einrichtung auf ein 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Seit 1980 erfüllt es für die Universität, die Stadt Halle und den Saalkreis eine wichtige soziale Aufgabe bei der Integration der älteren Generation durch Bildungsangebote. Diese Form der Öffnung der Universität für ältere Bürgerinnen und Bürger der Stadt erfreut sich großer Beliebtheit. Gegenwärtig sind etwa 1 300 Hörerinnen und Hörer in das Kolleg eingeschrieben. 1990 betrug ihr Durchschnittsalter 72,3 Jahre, heute ist es auf 68 Jahre gesunken.
Die Gründung des halleschen Seniorenkollegs am 23. Oktober 1980 (damals noch Veteranenkolleg genannt) trug einem internationalen Trend Rechnung. Ein weltweit einsetzendes Umdenken in Bezug auf die lebenslange Lernfähigkeit des Menschen führte zu neuen Konzepten, z. B. eines aktiven, ziel- und altersgruppenspezifischen Lernens bzw. einer lebenslagen- und situationsbezogenen Gestaltung von Bildungsangeboten auch für Menschen im höheren Lebensalter. Damit gerieten typische Probleme dieser Altersgruppen - wie die Veränderung ihrer familiären Situation, des Übergangs vom Berufsleben in den Ruhestand, medizinische, soziale und psychologische Aspekte des Älterwerdens - in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zugleich wurde man auf die Chancen und Ressourcen des höheren Lebensalters aufmerksam. Solche Themen führten zuerst in den USA, den Niederlanden, in Frankreich und der Schweiz zur Gründung von "Universitäten des Dritten Lebensalters" - eine Entwicklung, die Ende der 70er Jahre auch in Deutschland aufgegriffen wurde. Die wissenschaftliche Altenbildung fand Eingang in die Universität.
Auch in der DDR wurde der Paradigmenwechsel von Betreuungs- und Fürsorgekonzepten hin zur Prävention (der Schritt vom Defizit- zum Kompetenzmodell) in der Altenarbeit schnell rezipiert und sogar für gewisse Zeit mitbestimmt. In Halle ging der Impuls von der Medizinischen Fakultät aus. Nach Berliner und Leipziger Vorbild wurde am Institut für Sozialhygiene der MLU das "Veteranenkolleg" gegründet. Sein Programm zeichnete sich von Anfang an durch eine breite Themenvielfalt aus und repräsentierte das gesamte Wissenschaftsspektrum der Universität. Praktisch folgte es einem wissenschaftsbezogenen Allgemeinbildungskonzept für das dritte Lebensalter.
Nach der Wende wurde das Kolleg mit der veränderten Bezeichnung als "Seniorenkolleg" am neugegründeten Institut für Pädagogik angesiedelt und kontinuierlich fortgeführt. Selbst unmittelbar in der Wendezeit fiel keine einzige Veranstaltung aus. Mit der Einbindung in die Erziehungswissenschaft weitete das Seniorenkolleg, über die Problematik des Alterns im medizinischen und sozialen Sinne hinausgehend, seine Perspektive aus und bezog auch Fragen der Motivation und Anregung zur Bildung im Alter ein. Die enge Zusammenarbeit mit dem Bereich Medizin blieb dabei erhalten.
Seit der Gründung des Kollegs werden alljährlich Professorinnen und Professoren der verschiedenen Fakultäten gebeten, mit Forschungsergebnissen ihres Fachgebietes jeweils eine Veranstaltung zu bestreiten. Damit soll den Hörerinnen und Hörern ein abwechslungsreiches Angebot unterbreitet werden, das Anregungen für eine weitere Beschäftigung mit diesem oder jenem Thema gibt. Ein wichtiger Meilenstein war die Öffnung von regulären Lehrveranstaltungen des universitären Grundstudiums für das Kolleg seit dem Wintersemester 1994/95.
Schon vor einigen Jahren wurde das Angebot um ein "Erzählcafe" erweitert. "Clubgespräche" kamen hinzu; hier halten einmal im Monat im "neuen theater" Senioren für Senioren Vorträge. Weitere Projekte sind "Senioren ans Netz", "Generationsgespräche", "Internetstammtisch", "Lese-Erlebnisse" sowie das Zeitungsprojekt "SeniorenZeit". Alle diese Projekte gründen sich auf theoretisch entwickelte Konzepte und wissenschaftliche Begleituntersuchungen. Auf diese Weise wird auch im Seniorenkolleg der akademische Grundsatz der Verbindung von Forschung und Lehre verwirklicht.
Nähere Informationen:
Dr. Gisela Heinzelmann
Tel.: 0345 55-23792
http://www.erzwiss.uni-halle.de/gliederung/paed/ebnm/seniorenkolleg/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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