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Wissenschaft
Der Förderpreis 2005 wird am Montag, dem 28. November 2005 um 18:00 im Hörsaal des Deutschen Primatenzentrums DPZ, Kellnerweg 4, 37077 Göttingen, verliehen. Die diesjährige Preisträgerin ist Frau Dr. Antje Engelhardt aus der Abteilung Reproduktionsbiologie.
Das Forschungsinteresse der Preisträgerin gilt den Fortpflanzungsstrategien bei nicht-menschlichen Primaten. Viele Arten leben in Mehrmännchen-Mehrweibchengruppen, in denen sich aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks nicht alle Männchen fortpflanzen können. Auf welche Art und Weise Javaneraffenmännchen zur Fortpflanzung gelangen, hat die Preisträgerin im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit dem Thema: "Zum Einfluss von weiblichen und männlichen Reproduktionsstrategien auf den männlichen Fortpflanzungserfolg bei Javaneraffen (Macaca fascicularis)" untersucht. Von der Freien Universität Berlin erhielt sie 2004 für ihre Arbeit die Note "summa cum laude".
Den Hauptteil der Dissertation, der aus Verhaltensbeobachtungen, Vorspielexperimenten, sowie endokrinologischen und genetischen Analysen besteht, bearbeitete Frau Dr. Engelhardt im DPZ in der Abteilung Reproduktionsbiologie unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Keith Hodges. Um auch Daten im natürlichen Lebensraum der Tiere zu erheben, hielt sie sich gemeinsam mit ihrer Familie für zwei Jahre in Indonesien auf. Bei ihren Studien stellte sich heraus, dass Männchen die Fertilität von Weibchen recht gut einschätzen können und dieses Wissen nutzen, um den Zugang zu Weibchen über den entscheidenden Zeitraum hin zu monopolisieren. Auf diese Weise können sich dominante Männchen Vaterschaften sichern. Erstaunlicherweise werden dominante Männchen auch dann Väter, wenn die Weibchen mit vielen Männchen kopulieren.
Dies weist darauf hin, dass hochrangige Männchen einen Vorteil in der Spermienkonkurrenz besitzen. Wie sie diesen Vorteil erhalten, bleibt eine bisher ungeklärte Frage und benötigt weiterer Studien.
Frau Dr. Engelhardt wurde am 25.01.1970 geboren. 1989 erlangte sie die Hochschulreife am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Rösrath und studierte Biologie an der Universität zu Köln und an der Freien Universität in Berlin. Ihr Diplom in Biologie, in dessen Rahmen sie in Indonesien den Einfluss von Touristen auf das Verhalten von Javaneraffen (Macaca fascicularis) untersuchte, erhielt sie 1997, Gesamtnote "sehr gut". Als wissenschaftliche Hilfskraft arbeitete Frau Dr. Engelhardt im Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin, und erlernte die Methoden der genetischen Vaterschaftsbestimmung im Institut für Medizinische Genetik der Charité an Humboldt-Universität in Berlin. Nach der Promotion ging Frau Dr. Engelhardt als wissenschaftliche Angestellte an das "Institute for Mind and Biology" an der Universität Chicago, bevor sie als "post-doc" in die Abteilung Reproduktionsbiologie des DPZ zurückkehrte.
Frau Dr. Engelhardt ist mit Herrn Dipl. Biol. Jan-Boje Pfeifer verheiratet und hat zwei Kinder.
Die diesjährige Preisträgerin ist Frau Dr. Antje Engelhardt aus der Abteilung Reproduktionsbiologie.
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Javaneraffen (Macaca fascicularis)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Psychologie, Umwelt / Ökologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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