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01.12.2005 10:08

Hygiene-Preis für Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts

Susanne Glasmacher Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    Der Hygiene-Preis 2005 der Rudolf Schülke Stiftung ist einer Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern des Robert Koch-Instituts verliehen worden. Karin Lemmer, Martin Mielke, Georg Pauli und Michael Beekes werden ausgezeichnet für eine Veröffentlichung zur Inaktivierung und Entfernung von Prionen bei der Aufbereitung von chirurgischen Instrumenten. Prionen, genauer gesagt pathologische Prionproteine, sind Erreger von so genannten Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE), zu denen etwa die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) sowie deren Variante gehören. Die Rudolf Schülke Stiftung vergibt den Hygiene-Preis alle zwei Jahre an Wissenschaftler, die besondere Problemlösungen im Bereich der Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin erzielt haben.

    Die Arbeit wurde ausgewählt, "da neben der wissenschaftlichen Qualität die Zielrichtung der eingereichten Arbeit den Kriterien der Rudolf Schülke Stiftung am besten entsprach. Darüber hinaus anerkennt das Preisgremium den praktischen Wert der Arbeit", heißt es in der Begründung durch Martin Exner, Vorsitzender der Stiftung und Direktor des Hygiene-Instituts der Universität Bonn. Die ausgezeichnete Publikation "Decontamination of surgical instruments from prion proteins: in vitro studies on the detachment, destabilization and degradation of PrPsc bound to steel surfaces" ist 2004 im Journal of General Virology erschienen (Band 8, Seiten 3805-3816).

    TSE-Erreger haben ungewöhnliche Eigenschaften und sind sehr widerstandsfähig. Konventionelle Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsverfahren bei der Aufbereitung von Medizinprodukten sind häufig nicht ausreichend, um die Prionen von Oberflächen abzulösen oder zu inaktivieren. Daher sind Medizinprodukte, die bei CJK-Erkrankten oder Krankheitsverdächtigen angewendet wurden, besonders zu behandeln beziehungsweise durch Verbrennen gefahrlos zu beseitigen. Um die Übertragung durch unerkannte oder asymptomatische Träger des Erregers zu vermeiden wären einfache routinefähige Verfahren zur Aufbereitung von Medizinprodukten von großer praktischer Bedeutung. Jährlich werden in Deutschland rund 80 CJK-Fälle gemeldet (die Variante der CJK ist bislang in Deutschland nicht beobachtetet worden).

    Die ausgezeichnete Arbeitsgruppe publizierte ein Verfahren, das die Prüfung einer großen Zahl potenziell geeigneter Mittel zur Inaktivierung und Entfernung von Prionen ermöglicht und somit auch zur Verringerung der für eine endgültige Aussage erforderlichen Tierversuche beiträgt. Hierbei konnten Mittel identifiziert werden, die sich für den Routineeinsatz eignen bzw. entsprechend weiterentwickelt werden können.

    Die sichere Aufbereitung von Medizinprodukten stellt einen besonders sensiblen Bereich der Infektionsprävention dar. Allgemeine Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung haben die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte formuliert (<www.rki.de > Infektionsschutz > Krankenhaushygiene).

    Die Originalpublikation im Journal of General Virology kann bei der Pressestelle des Robert Koch-Instituts angefordert werden, außerdem ist ein deutschsprachiger Beitrag zum Thema verfügbar (Inaktivierung und Entfernung von Prionen bei der Aufbereitung von Medizinprodukten, Bundesgesundheitsblatt Januar 2004).

    *****************************************
    Herausgeber:
    Robert Koch-Institut
    Nordufer 20
    D-13353 Berlin
    http://www.rki.de

    Pressestelle:
    Susanne Glasmacher
    (Pressesprecherin)
    Günther Dettweiler
    (stellv. Pressesprecher)
    Claudia Eitner
    Heidi Wothe

    Kontakt:
    Tel.: 01888.754-2239, -2562 und -2286
    Fax: 01888.754 2265
    E-Mail: presse@rki.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

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