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01.12.2005 17:38

Hannoversche Kinderchirurgen helfen im Jemen

Stefan Zorn Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Präsident der Universität Sana'a besucht am 6. Dezember die Medizinische Hochschule Hannover

    Sie wollen Lehren lehren, die Kinderchirurgen der Medizinischen Hochschule Hannover. In dem Projekt "Kinderchirurgie für den Jemen" werden die Mediziner um Professor Dr. Benno Ure und Professor Dr. Claus Petersen das Fach als eigenständige Disziplin an der Universität der jemenitischen Hauptstadt einrichten. "Wir wollen die studentische Lehre und die Weiterbildung zum Kinderchirurgen im Jemen etablieren", betont Professor Petersen. Das Projekt, das im kommenden Jahr beginnen soll, wird jetzt mit der Unterzeichung einer Vereinbarung gemeinsamer Ziele gestartet. Dazu werden sich der Präsident der MHH, Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann, und der Präsident der Universität Sana'a, Professor Dr. Saleh Ali Basurrah, zu einem Gedankenaustausch treffen. Anschließend werden Professor Ure und Professor Petersen den Gast aus dem Jemen durch die Kinderchirurgie in der Kinderklinik führen.

    Wir laden alle Vertreter der Medien ein, sich am

    · Dienstag, 6. Dezember 2005,

    · um 14.30 Uhr

    · in der MHH-Kinderklinik, Kinderchirurgie

    über den Fortgang des Projektes zu informieren.

    Professor Basurrah hat in Deutschland studiert und spricht perfekt deutsch. Schirmherr der Kooperation, die auf Spenden angewiesen ist, ist Nobelpreisträger Günter Grass.

    Zur Geschichte der Partnerschaft:

    Obwohl der Jemen von reichen, Erdöl exportierenden Staaten umgeben ist, gehört er zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Kindersterblichkeit liegt bei 69 von 1000 Neugeborenen und die medizinische Infrastruktur entspricht der eines Entwicklungslandes. Das betrifft vor allem Kinder unter 14 Jahren, die nahezu die Hälfte der 20 Millionen Einwohner ausmachen, und die im Jemen medizinisch unterversorgt sind. Das gilt sowohl für die konservative als auch für die chirurgische Therapie, die beide auch in der Kindermedizin einen gleich hohen Stellenwert haben.

    In den größeren Städten des Jemen existieren zwar Abteilungen für Kindermedizin, doch es fehlt an einer adäquaten chirurgischen Behandlung. Das gilt sowohl für die staatlichen Lehrkrankenhäuser der Universität, als auch für die privaten Krankenhäuser, die ohnehin nur der wohlhabenden Bevölkerung zur Verfügung stehen. Im Jemen werden Kinder bisher nur von Allgemeinchirurgen operiert, die für dieses spezielle Fachgebiet gar nicht oder nur unzureichend ausgebildet sind. Die funktionellen und kosmetischen Ergebnisse dieser Operationen sind mit dem Standard westlicher Medizin in keiner Weise zu vergleichen. Die Sterblichkeit in der Neugeborenen-Chirurgie ist zwanzig Mal so hoch wie in Europa.

    Das Projekt "Kinderchirurgie für den Jemen" integriert praktische und akademische Entwicklungshilfe in ein bereits bestehendes universitäres Medizinsystem. Dabei soll der Aufbau einer akademischen Basis die langfristige Eigenständigkeit ermöglichen und somit die Nachhaltigkeit der Initiative garantieren. Inhaltlich sollen Curricula für die studentische Lehre und die Weiterbildung zum Kinderchirurgen entwickelt und von jemenitischen und deutschen Dozenten vermittelt werden. Gemeinsame klinische Studien werden die Basis für eine wissenschaftliche Kooperation bilden, an der die weiterzubildenden Fachärzte genauso beteiligt sind wie Medizinstudenten beider Universitäten. In der laufenden Vorbereitungsphase werben die Koordinatoren des Projekts - auf deutscher Seite Professor Petersen, auf jemenitischer Professor Dr. Ali Al-Gamrah - an beiden Standorten zukünftige Mitarbeiter an und binden das Projekt in die politischen Strukturen des Jemen ein.

    Die Stadt Sana´a lässt für das Projekt bereits ein zweistöckiges Haus bauen, in dem die neue entstehende Kinderchirurgie vom nächsten Jahr ihre Arbeit aufnehmen kann.

    So kommen Sie zur Kinderklinik: Fahren Sie durch die Schranke an der Haupteinfahrt. Gleich nach der großen Anzeigentafel biegen Sie nach links und fahren immer weiter geradeaus. Sie kommen direkt auf den bunten Eingang der Kinderklinik zu. Parkplätze finden Sie rechts oder links vom Gebäude. Wir holen Sie um 14.25 Uhr am Haupteingang der Kinderklinik ab.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Claus Petersen unter der Telefonnummer (0511) 532-9047 oder E-Mail Petersen.Claus@mh-hannover.de. Prof. Petersen stellt Ihnen auch gern Fotos aus Sana'a zur Verfügung.

    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Medizinischen Hochschule Hannover; Dr. Arnd Schweitzer, Stefan Zorn, Telefon (0511) 532-6771, Fax (0511) 532-3852,
    E-Mail: Pressestelle@mh-hannover.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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