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Wissenschaft
ForschungsReport befragt Wissenschaftler aus Ost und West
Mit viel Enthusiasmus wurde im Herbst 1990 die deutsche Wiedervereinigung gefeiert. Die fünfzehnte Wiederkehr dieses einschneidenden Ereignisses hat das Wissenschaftsmagazin ForschungsReport zum Anlass genommen, sich bei den Bundesforschungsanstalten und Leibniz-Instituten im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) umzuschauen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ost und West schildern ihre Eindrücke und Erfahrungen. Herausgekommen ist ein interessantes Stimmungsmosaik.
Im heutigen Zeitalter der Globalisierung und des europäischen Forschungsraums kaum noch nachvollziehbar war die gängige Praxis der DDR, sich vom "kapitalistischen Ausland" und speziell vom Klassenfeind Bundesrepublik selbst im Bereich der Forschung abzuschotten. Kooperationen waren kaum möglich, und die Gelegenheit, Tagungen im Westen zu besuchen, hatten nur wenige ausgewählte Reisekader. Auch mit Kolleginnen und Kollegen anderer sozialistischen Länder gab es relativ wenig Austausch, so die überwiegende Einschätzung der Befragten. Das heißt aber nicht, dass in der DDR zweitklassige Forschung betrieben wurde. Das agrarwissenschaftliche Personal war gut ausgebildet und seine Expertise wurde nach der Wiedervereinigung auch von den Kollegen im Westen hoch geschätzt.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte in den Jahren nach der Wende erhebliche Anstrengungen unternommen, seinen Forschungsbereich in den neuen Bundesländern auszubauen. Grundlage dafür waren positive Evaluierungen der entsprechenden Standorte durch den Wissenschaftsrat. Heute befinden sich in 11 ostdeutschen Städten und Gemeinden Ressortforschungsinstitute des BMELV; zwei der sieben Bundesforschungsanstalten haben ihren Hauptsitz in den neuen Ländern. Gemessen am Anteil der Bevölkerung ist sogar ein überproportionaler Teil der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den neuen Ländern tätig - bemerkenswert angesichts der Tatsache, dass die Wissenschaftlerdichte im Osten insgesamt deutlich geringer ist als im Westen. Darüber hinaus haben fünf der sechs Forschungseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft, die dem Geschäftsbereich des BMELV zugeordnet sind, ihren Sitz in den neuen Ländern.
Wenn auf diese Weise auch viel zum Erhalt von qualifizierten Arbeitsplätzen getan wurde, hatten die alten Agrarforschungsstandorte der DDR doch eine erhebliche Umstrukturierung und einen deutlichen Stellenabbau zu bewältigen. Das sorgte für Enttäuschungen - viele Lebensentwürfe mussten unfreiwillig umgeschrieben werden -, bot aber gerade jüngeren, mobilen Personen auch Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, die sie ohne die Umbruchzeit nicht in diesem Maße gehabt hätten.
In dem Beitrag über 15 Jahre Agrarforschung im vereinigten Deutschland schildern zwei Wissenschaftlerinnen, die von Ost nach West gewechselt sind, ein Forscher, der vom Westen in den Osten gegangen ist und einer, der die turbulente Wendezeit am gleichen Standort verbracht hat, ihre Eindrücke. Der Artikel ist Teil der neuen Ausgabe des ForschungsReports 2/2005 mit dem - nicht ganz unpassenden - Themenschwerpunkt "Langzeituntersuchungen". Das Heft ist kostenlos zu beziehen über die Geschäftsstelle des Senats der Bundesforschungsanstalten, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig. E-mail: michael.welling@fal.de, Tel.: 0531 / 596-1016.
Um Belegexemplar wird gebeten
http://www.bmelv-forschung.de - Der ForschungsReport im Internet in der Rubrik "Publikationen"
Der neue ForschungsReport 2/2005 ist jetzt erschienen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Politik, Recht, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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