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Wissenschaft
In der Greifswalder Universitätsbibliothek werden kostbare historische Buchbestände gepflegt
Was haben das älteste und das berühmteste Buch der Universitätsbibliothek Greifswald neben ihrem Standort gemeinsam? Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes historische Raritäten, die am Mittwoch, dem 14. Dezember 2005, um 19.00 Uhr im Vortragssaal der neuen Universitätsbibliothek im Rahmen der Ringvorlesung zu den "Sammlungen, Sammlern und Museen" präsentiert werden (siehe Programm). Ivo Asmus, M.A. von der Universitätsbibliothek wird an diesem Abend auf die 400jährige Geschichte der Universitätsbibliothek eingehen und die historischen Buchbestände, darunter die Spezialsammlung "Altes Buch & Handschriften", vorstellen. Alle neugierigen Bücherfreunde sind zu dieser Veranstaltung recht herzlich eingeladen.
Die Bibliothek der Universität Greifswald besteht seit 1604 als zentrale Einrichtung. Sie besitzt gegenwärtig 3,1 Millionen Bände, davon 2,2 Millionen Bücher. Etwa 2.000 Besucher zählt die Universitätsbibliothek täglich.
Die Spezialsammlung "Altes Buch & Handschriften" wird in der Alten Bibliothek der Universität Greifswald aufbewahrt und ist mit Ausnahme der besonders wertvollen Werke, öffentlich zugänglich. Die Sammlung umfasst alle Druckwerke, die vom Beginn des Buchdrucks um 1450 bis einschließlich 1850 erschienen sind. Dabei sind mehr als 1.300 Handschriften im Bestand, von denen ungefähr 20 Prozent als mittelalterlich bezeichnet werden können. Unter ihnen befindet sich auch das älteste Buch der Universitätsbibliothek, eine mathematische Handschrift aus dem dritten Viertel des 14. Jahrhunderts. Berühmter und von größerem Seltenheitswert ist jedoch eine Inkunabel (= Synonym für Wiegendruck). Es handelt sich dabei um ein Druckwerk aus der Frühzeit des Buchdrucks, das um 1460 in Bamberg als 36zeilige Bibel in zwei Bänden gedruckt worden ist. Vollständige Exemplare dieses Druckes existieren darüber hinaus nur noch in Leipzig, Paris und Wien.
Im Laufe der Zeit sind die Bestände an alten Büchern auf über 180.000 Titel angewachsen. Eine wichtige Erwerbsquelle stellten im Verlauf der Zeit Schenkungen, Vermächtnisse und Ankäufe von ganzen Professorenbibliotheken dar. Ebenso bedeutungsvoll sind die zu verschiedenen Zeiten bestehenden Ablieferungspflichten. Zu ihnen zählen alle Arbeiten des Greifswalder Universitätsdruckers zum Beginn des 17. Jahrhunderts sowie die der an der Universität Greifswald lehrenden Professoren. Darüber hinaus bestand diese Pflicht ebenso für alle Veröffentlichungen im schwedischen Reich ab 1775. Greifswald gehörte mit Vorpommern von 1648 bis 1815 zu Schweden. Aus dieser Zeit sind neben zahlreichen schwedischen auch viele finnische Drucke erhalten. Ab 1815 mussten dann alle Publikationen, die in der nunmehr preußischen Provinz erschienen waren, abgeliefert werden.
Mit der Ringvorlesung möchte die Universität Greifswald auf ihr größtes Fundraising-Projekt des "Universitätsschauhauses" aufmerksam machen. Ab dem Jahr 2008 sollen dann die umfangreichsten Ausstellungen kulturhistorischer und wissenschaftlicher Schätze in Nordeuropa aus 17 Sammlungen und sechs Museen unter einem Dach zu einem Universitätsschauhaus vereint werden. Dafür sind Mittel in Höhe von 5,0 Mio. Euro erforderlich, die größtenteils über Spenden und Sponsoring eingeworben werden sollen.
Mittwoch, 14. Dezember 2005, 19.00 Uhr
"Historische Buchbestände der Universitätsbibliothek Greifswald"
Ivo Asmus, Fachreferent der Universitätsbibliothek Greifswald
Vortragssaal der neuen Universitätsbibliothek, Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 14 a, 17487 Greifswald
Weitere Veranstaltungen im PROGRAMM ZUR RINGVORLESUNG
"Sammler, Sammlungen und Museen"
Mittwoch, 4. Januar 2006, 19.00 Uhr
"Eleganz und Raffinesse im Pflanzenreich - die Sammlungen des Botanischen Gartens"
Dr. Peter König, Kustos Botanischer Garten, Universität Greifswald
Großer Hörsaal, Botanisches Institut , Grimmer Str. 88, 17487 Greifswald
Mittwoch, 11. Januar 2006, 19.00 Uhr
"Die medizinhistorische Sammlung der Universität Greifswald"
Dr. Mariacarla Bondio-Gadebusch, Direktorin des Institut für Medizingeschichte, Universität Greifswald
"Krankheiten und Krankheitsbilder - die Moulagen der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald"
Dr. Erik Riebe, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Greifswald
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a,17487 Greifswald
Mittwoch, 18. Januar 2006, 19.00 Uhr
"Mäzene, Schenker, Stifter der Universität Greifswald - kulturgeschichtliche Spaziergänge
im Pommerschen Landesmuseum Greifswald"
Dr. Birgit Dahlenburg, Leiterin Kustodie der Universität Greifswald
Rakower Straße 9, 17489 Greifswald
Mittwoch, 1. Februar 2006, 19.00 Uhr
"Zur Geschichte der Greifswalder Anatomie und ihrer Sammlungen"
Anschließend Besichtigung der Anatomischen Sammlung
Prof. Dr. Jochen Fanghänel, ehemaliger Direktor des Instituts für Anatomie
Hörsaal des Instituts für Anatomie, Friedrich-Loeffler-Straße 23 c, 17487 Greifswald
Mittwoch, 8. Februar 2006, 18.00 Uhr
"Die Grawitz-Sammlung des Instituts für Pathologie"
Anschließend Besichtigung der Sammlung
Prof. Dr. Gerd Lorenz, Direktor des Instituts für Pathologie
Hörsaal des Instituts für Anatomie, Friedrich-Loeffler-Straße 23 e, 17487 Greifswald
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Fundraising & Alumni/Universitätsjubiläum 2006
Leiterin: Sabine Große-Aust
J.-S.-Bach-Straße 27, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/86 11 74
F +49 (0)3834/86 11 43
M +49 (0) 160-90 31 70 20
E fundraising@uni-greifswald.de
http://www.wissen-lockt.de
http://www.schau-haus.de
http://www.rubenow-denkmal.de
http://www.uni-greifswald.de
Universitätsbibliothek
Ivo Asmus, M.A.
Alte Bibliothek, Rubenowstraße 4, 17487 Greifswald
T +49(0)3834/86 16 43
F +49(0)3834/86 16 46
E iasmus@uni-greifswald.de
http://www.ub.uni-greifswald.de
Die um 1640 in Bamberg gedruckte, vollständig erhaltene 36-zeilige Bibel gilt das bedeutendste histo ...
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Blick in das Magazin der Alten Bibliothek.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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