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21.09.1999 16:58

Geheimnissen ägyptischer Tempel auf der Spur

Adolf Kaeser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Mit einem öffentlichen Vortrag im Toscana-Saal der Würzburger Residenz zum Thema "Ich gebe dir das Königreich der Beiden Länder - Der ägyptische Tempel als politisches Zentrum" (Prof. Rolf Gundlach/Mainz) beginnt am Donnerstag, 23. 9., 18.15 Uhr, die "5. Ägyptologische Tempeltagung" in Würzburg. Die internationale Veranstaltung mit rund 50 Wissenschaftlern dauert bis zum 26. September.

    Als der Grieche Herodot, der "Vater der Geschichtsschreibung", etwa um 450 v. Chr. Ägypten besuchte, war er von der Religiosität der Ägypter so beeindruckt, daß er schrieb, sie seien gottesfürchtiger als alle Völker. Die Einschätzung Herodots resultierte von den großen Tempelanlagen, die er überall im Lande sah und von denen heute noch eine Vielzahl erhalten ist.

    Das Staunen, das den berühmten Griechen ergriff, ist bis heute geblieben und auch eine der Grundlagen wissenschaftlicher Beschäftigung mit ägyptischen Tempeln, wie sie heute von Ägyptologen in aller Welt betrieben wird. Dabei bietet die Hinterlassenschaft aus drei Jahrtausenden ägyptischer Geschichte der Forschung viele Ansatzpunkte. So sind etwa die unendlich vielen Inschriften, die die ägyptischen Tempelwände bedecken, bei weitem nicht alle erfaßt oder gar übersetzt. Immer noch werden Tempel in Ägypten und im Sudan neu entdeckt oder zum ersten Mal publiziert.

    Kein anderes Volk der Vergangenheit hat so viele Texte über seine Religion hinterlassen wie die Ägypter. Die Ägyptologie weiß deshalb recht gut Bescheid über die Rituale, die täglich im Tempel durchgeführt wurden, über Feste, über Mysterien und über die Pflichten der Priester bei alledem. Ägyptische Tempel waren aber nicht nur Orte der Gottesverehrung. Die Aufrechterhaltung des Kultes in den Tempeln war für Ägypten gleichbedeutend mit der Aufrechterhaltung der Maat, der richtigen Weltordnung.

    Der Reichtum der Tempel machte sie zu bedeutenden wirtschaftlichen und damit auch politischen Faktoren in Ägypten. Durch die den Tempeln angegliederten sogenannter Lebenshäuser, die man durchaus mit unseren Universitäten vergleichen kann, waren die Tempel ein Ort der Forschung und Lehre. Hier pflegte man nicht nur religiöses Wissen, sondern entwickelte es weiter, wobei dazu auch die Kenntnis vom richtigen Bauen und Beschriften von Tempeln, aber auch Gebiete wie Astronomie, Geographie u.a. gehörten.

    Nicht einmal die Spezialisten selbst können heute bei dem enormen Wissenszuwachs bei allem, was ägyptische Tempel betrifft, auf dem Laufenden bleiben. Deshalb sind Tagungen und Symposien nötig, bei denen man sich in Vorträgen und direktem Gespräch gegenseitig über neue Forschungsergebnisse informiert. Das internationale Forum dafür sind die "Ägyptologischen Tempeltagungen", die seit 1990 regelmäßig stattfinden und zu denen in diesem Jahr Würzburg eingeladen hat, wo es seit mehreren Jahren ein großes Forschungsunternehmen zu den ägyptischen Tempeln der griechisch-römischen Zeit unter Leitung von Prof. Dr. Horst Beinlich gibt. In Iphofen gibt sind am Samstag drei Vorträge im Knauf-Museum vorgesehen. Über fünfzig Kongressteilnehmer haben sich angemeldet, wobei die archäologische und die philologische Seite vertreten ist.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-wuerzburg.de/aegyptologie/ritualszenen/Tagungen.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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