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Wissenschaft
Jena, 8. Dezember 2005
Die Plenarversammlung des Philosophischen Fakultätentages begrüßt, dass auch nach der Einführung der europäischen Studienarchitektur im Bereich der Lehramtsstudiengänge die Vergleichbarkeit der Studiengänge und die Mobilität von Lehrern und Lehrerinnen in Deutschland gewährleistet sind. Damit erfüllt die Kultusministerkonferenz eine alte Forderung der Fakultätentage. Dies gilt auch für die Entscheidung, weiterhin grundsätzlich zwei Fächer für die Lehramtsstudiengänge vorzusehen.
Der Fakultätentag stimmt dem Konzept integrativer gestufter Studiengänge zu. Es ermöglicht, für alle künftigen Lehrer und Lehrerinnen ein zweiphasiges Studium, das mit dem MA abschließt, als Regelstudium vorzusehen.
Im Sinne der weiteren Qualitätssicherung begrüßt der Fakultätentag auch die Festlegung, die bisher für Staatsexamina geltenden Standards als Richtschnur der Grundkompetenzen künftiger Lehrer und Lehrerinnen zu übernehmen. Er ist bereit, sich an der Erarbeitung von Kerncurricula zu beteiligen. Dabei kann es sich nur um knappe Beschreibungen von Fachkompetenzen handeln, nicht um eine Neuauflage der alten Rahmenrichtlinien.
Der Fakultätentag macht darauf aufmerksam, dass es die Kapazitäten der Fächer überfordern würde, parallel traditionelle und gestufte Studiengänge anzubieten. Im Interesse der Fächer muss auch genügend Kapazität für Forschung und Profilbildung vorhanden sein, um der Gefahr zu entgehen, Universitäten zu reinen Lehranstalten zu denaturieren. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass wie bislang üblich, die Abschlussarbeiten (BA und MA) in den Fachdisziplinen geschrieben werden sollten, damit auch künftig das Lehramtsstudium den Weg zur Promotion und in die Wissenschaft ermöglicht.
Natürlich haben die Bundesländer als Arbeitgeber das Recht zu entscheiden, welche Absolventen und Absolventinnen sie in den Schuldienst übernehmen. Gleichwohl ist es systemwidrig, im Akkreditierungsverfahren ein Vetorecht für den Staatsvertreter vorzusehen. Studiengänge nach dem europäischen Studienmodell sind Universitätsstudiengänge. Die Länder sollten ihre Gestaltungshoheit im Vorfeld durch Strukturvorgaben oder nachträglich durch Genehmigung oder Nichtgenehmigung von Studiengängen wahrnehmen.
Der Philosophische Fakultätentag ist die hochschulpolitische Vertretung der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften an den deutschen Universitäten und Mitglied im Allgemeinen Fakultätentag.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Reinhold R. Grimm
Vorsitzender des Philosophischen Fakultätentages
c/o Friedrich-Schiller-Universität Jena
Philosophische Fakultät/Institut für Romanistik
07740 Jena
Tel: 03641-944610
Fax: 03641-944612
Mail: reinhold.r.grimm@uni-jena.de
Internet: http://www.philosophischerfakultaetentag.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung, Psychologie, Sprache / Literatur
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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