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22.09.1999 10:32

Professor Dr.-Ing. Jacek Zelkowski in den Ruhestand verabschiedet

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Professor Dr.-Ing. Jacek Zelkowski, Institut für Energieverfahrenstechnik und Brennstofftechnik, wurde in den Ruhestand verabschiedet. Zur Zeit schreibt Professor Dr.-Ing.Zelkowski an einem Fachbuch und wird sich auch in Zukunft für den Studentenaustausch mit Polen einsetzen. Auf seine Vermittlung hin und dank der Unterstützung durch den Kanzler der TU Clausthal Dr. Peter Kickartz sind derzeit rund vierzig polnische Studierende mit einem Jahrestipendium der Europäischen Union an der TU Clausthal.

    "Am 16. November bin ich in der Technischen Hochschule in Gleiwitz", erzählte der Rektor Professor Dr.-Ing. Peter Dietz ganz beiläufig anläßlich der Verabschiedung von Professor Dr.-Ing. Jacek Zelkowski und fragte ihn: "Können Sie mitkommen?" Professor Zelkowski zückt sein Notizbuch: "Ja, das müßte möglich sein". Dietzs schmunzelnde Replik: "Ich wollte nur mal testen, ob Sie auch nach der Verabschiedung der Hochschule aktiv verbunden bleiben. Danke!".

    Das Arbeitsgebiet von Professor Dr.-Ing. Jacek Zelkowski,die Verbennungseigenschaften verschiedener Kohlen zu analysieren, ist auch in Zukunft für die Industrie relevant, wie Professor Dr.-Ing. Rudolf Jeschar im Rahmen der Verabschiedung im Rektorzimmer ausführte. Da sei es gut, daß Professor Zelkowski für eine Übergangszeit weiterarbeiten wolle. Die deutsche Kohle sei im Vergleich zu den Weltmarktpreisen zu teuer, deshalb werde Kohle aus unterschiedlichsten Lagerstätten in den deutschen Kraftwerken verfeuert. Die mineralische Zusammensetzung der Kohle vor der Verbrennung zu bestimmen, ist für die Prozeßführung wichtig. Jede Kohle verbrennt anders. Die entstehende Schlacke soll den Ofen ja nicht zusetzen. Und Kohle werde auch noch hundert Jahren weltweit als Energieträger eine dominierende Rolle einnehmen, sagte Professor Jeschar. Die Industrie brauche die Fachleute, wie Professor Zelkwoski sie ausbildete, und sie benötige gleichfalls die wissenschaftliche Begleitforschung.
    Professor Zelkowski berichtete rückblickend über Wegmarken in seinem Lebensweg. "Ich kam aus einer Juristen- und Zeitungsverlegerfamilie. Da war mein Berufsziel klar. Als ich das Abitur in meiner Heimatstadt in Polen ablegte, wurde ein Familienrat einberufen. "Was soll aus dem Jungen werden?" "Merke dir eines", sagten mir meine Eltern: "Um uns herum im Sozialismus ist alles Lüge, und das erste, was man verfälschen kann, sind die Gesetze. Wenn eine Brücke zusammenbricht, ist sie falsch berechnet worden. Hast du verstanden?" Jacek Zelkowski wurde Ingenieur. Anfang der sechziger Jahre bauten Franzosen in Polen ein Kraftwerk. Auf dem Papier ein großartiger Entwurf. "Als die Anlage anlief, dauerte es nur 48 Stunden und sie stand. Alles verstopft. Schlacke, Kohlenstaub. Ich hatte die Idee, mit Modellrechnungen der Verbrennungsprozesse müßte man weiterkommen. Später sah ich in China Labore, in denen diese Modellrechnungen zur Grundlage genommen wurden."

    Die Entscheidung, die Wissenschaft als Beruf zu wählen, verdankte er seiner Frau. Sie ermutigte ihn, ein Promotionsvorhaben zu beginnen. Nach der Promotion in Polen kam er an die TU Clausthal wurde schließlich hier Hochschullehrer und ein gefragter wissenschaftlicher Partner der Kraftwerksindustrie im In- und Ausland. Professor Zelkowski erinnerte: "Professor Jeschar sagte , kommen Sie nach Clausthal, und Sie werden frei sein zu tun, was Sie wollen. Und so war es."

    Insbesondere in den letzten Jahren konnte Professor Dr.-Ing. Zelkowski mit seinen Kontakten helfen, daß polnische Studierende - derzeit rund 40 von der Technischen Hochschule in Krakau - mit einem Stipendium der Europäischen Union an der TU Clausthal für ein Jahr studieren können. Professor Zelkowski schreibt an einem Fachbuch und für den Studentenaustausch will er sich auch in Zukunft einsetzen.


    Weitere Informationen:

    http://www.ievb.tu-clausthal.de/


    Bilder

    Seine Eltern rieten ihm in den fünfziger Jahren in Polen vom Jurastudium ab. "Wenn eine Brücke einstürzt, ist sie falsch berechnet worden". Professor Dr.-Ing. Jacek Zelkowski (rechts) im Gespräch mit Professor Dr.-Ing. Peter Dietz.
    Seine Eltern rieten ihm in den fünfziger Jahren in Polen vom Jurastudium ab. "Wenn eine Brücke einst ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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