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Wissenschaft
»Naturstoffe aus dem Meer und Mini-Labors von der Küste« sind Themen eines Greifswalder Symposiums am 28. und 29. Oktober 1999.
Etwa sieben Zehntel der Erde bedecken Meere. Nur ein Bruchteil der in diesem gewaltigen Lebensraum lebenden Organismen ist bisher bekannt. Die noch junge »Marine Biotechnologie« will das weitgehend unerforschte Potential von Meeres-Mikroorganismen, -Pflanzen und -Tieren erforschen und nutzen. Vor allem sollen durch sie neue Wirkstoffe und Enzyme gewonnen werden. Formenvielfalt und Anpassung an zum Teil extreme Lebensbedingungen (große Tiefen, geringe Temperaturen) erlauben marinen Mikroorganismen Stoffwechselleistungen, deren gezielter Einsatz neue Wege für Medizin, Umweltschutz oder die menschliche Ernährung eröffnen könnte. Als Beispiele zu nennen wären hier neue Substanzen oder Stoffklassen zur Bekämpfung von Infektionen oder Krebs, Enzyme für Lebens- und Waschmittelindustrie, neue Möglichkeiten zum biologischen Abbau von Schadstoffen sowie Techniken zur Energiegewinnung.
Biosensoren sind »Mini-Laboratorien« - kompakte Analysensysteme aus einer biologischen Meßsubstanz (etwa einem Enzym), einem elektrochemischen Signalwandler und einer elektronischen Datenerfassungseinheit. Die in der konventionellen Analytik nötigen Einzelschritte - Probennahme, -transport und -aufbereitung, Analyse, Auswertung, Rückmeldung der Resultate - entfallen bei diesen flexibel vor Ort einsetzbaren Systemen, die sehr verschiedene Substanzen erfassen können wie Milchsäure, Alkohol oder Zucker. Viele Entscheidungen in der Qualitätskontrolle landwirtschaftlicher Produkte, von Lebensmitteln oder in der Umweltüberwachung lassen sich so fast sofort treffen. Kontinuierliche Biosensorik biochemischer Parameter (wie Blutzucker) und, darauf beruhend, optimierte Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Erkrankungen können das Leben von Patienten sehr erleichtern, Behandlungskosten einsparen.
Das Institut für Marine Biotechnologie, das Forschungszentrum Sensorik Greifswald und das Landeshygieneinstitut Mecklenburg-Vorpommern stellen die vielen Möglichkeiten beider Forschungsgebiete, ihrer Vernetzung und kommerziellen Nutzung auf dem Symposium »Marine Biotechnologie und Biosensorik: neue Anwendungen für Medizin, Umwelt und Ernährung« am 28. und 29. Oktober 1999 im Greifswalder BioTechnikum zur Diskussion.
Informationen zu Thema und Tagung:
Dr. rer. nat. Sabine Witt, Institut für Marine Biotechnologie e.V.
BioTechnikum, Walther-Rathenau-Straße 49a, 17489 Greifswald
Tel. 03834-515620, Fax 03834-515102
Dr. rer. nat. Thomas v. Woedtke, Forschungszentrum Sensorik Greifswald e.V., Brandteichstraße 19, 17489 Greifswald, Tel. 03834-864846, Fax 550449
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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