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Wissenschaft
Universität Potsdam mit einem Sauerstoffsensor
auf der Biotechnica '99 in Hannover
Auf der Biotechnica '99, der in Europa fuehrenden Fachmesse fuer die Biotechnologie, gibt es auch in diesem Jahr einen Berlin-Brandenburgischen Gemeinschaftsstand. Unter dem Themenschwerpunkt "Bioelektronik" werden vom 5. bis zum 7. Oktober 1999 in Hannover auch Forschungsergebnisse des Bereichs Analytische Biochemie des Instituts für Biochemie und Molekulare Physiologie der Universitaet Potsdam unter der Leitung von Prof. Dr. Frieder Scheller zur Entwicklung eines Sauerstoffsensors vorgestellt.
Sensor für reaktive Sauerstoffverbindungen
Auch heute ist es schwierig, die Konzentration von Sauerstoffradikalen im Organismus zu bestimmen. Die zur Verfuegung stehenden Methoden wie Elektronenspinresonanz-Spektroskopie oder die chemische Lumineszenz sind aufwendig und messen die Konzentration der Radikale nur zu bestimmten Zeitpunkten, erfassen jedoch nicht ihre zeitliche Veränderung. Dies erklaert das lebhafte Interesse an neuentwickelten Biosensoren, die auf Sauerstoffradikale ansprechen. Wissenschaftler aus dem Bereich Analytische Biochemie unter Leitung von Prof. Dr. Frieder Scheller der Universitaet Potsdam haben nun einen solchen
Sauerstoffsensor entwickelt, der im lebenden Organismus die Bildung von Superoxidradikalen mißt.
Ein Einsatzgebiet für diesen Sensor ist beispielsweise die Mikrovascularchirurgie: Mit Hilfe des Sensors kann bei solchen Eingriffen an den Blutgefaeßen die freie Radikalbildung untersucht werden. Denn Superoxid und andere reaktive Sauerstoffverbindungen schaedigen die Zellen, sie greifen Lipide und Proteine an, zerstoeren aber auch Hormone, Vitamine und Nukleinsaeuren durch Oxidation. Erhoehte Radikalkonzentration kann zu Entzuendungen bis hin zur Sepsis fuehren, Muskeln schaedigen oder ein Elektrotrauma ausloesen. Außerdem gelten freie Radikale als krebsfoerdernd.
Der an der Uni Potsdam entwickelte Sensor weist nicht nur die Bildung freier Sauerstoffradi-kale im lebenden Organismus nach, sondern erlaubt auch das Abfangen des Superoxids. Wenn dem Patienten rechtzeitig antioxidative Substanzen zugesetzt werden, koennen negative Folgen abgemildert oder sogar vermieden werden.
Hinweis an die Redaktionen:
Der Berlin-Brandenburgische Gemeinschaftsstand waehrend der Biotechnica befindet sich in Halle 4 Stand A 24.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Fred Lisdat, Biotechnologiepark Luckenwalde unter der Tel.-Nr. 03371/681-311.
Aktuelle Pressemitteilungen können auch abgerufen werden unter http://www.uni-potsdam.de/u/pressmitt/index.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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