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05.01.2006 09:11

In 43 Jahren eine Milliarde Euro für Niedersachsen

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Auf die Mittel des "Niedersächsischen Vorab" ist Verlass: Das Land und die VolkswagenStiftung unterstützen niedersächsische Forschungseinrichtungen gemeinsam seit 1962.

    Schallmauer durchbrochen: Mit Ablauf des Jahres 2005 sind seit Gründung der VolkswagenStiftung im Jahr 1962 eine Milliarde Euro im "Niedersächsischen Vorab" bewilligt worden. Als Niedersächsisches Vorab werden jene Mittel der VolkswagenStiftung bezeichnet, die ausschließlich der Forschungsförderung in Niedersachsen zu Gute kommen; sie werden auf Vorschlag der Niedersächsischen Landesregierung vom Kuratorium der Stiftung bewilligt.

    Das Niedersächsische Vorab ist unter den Finanzströmen der Forschungsförderung und im Auf und Ab der Strukturbildungs- und -umbildungsprozesse in der Hochschul- und Wissenschaftslandschaft eine weit über Niedersachsen hinaus bekannte Größe. "Die Forschungseinrichtungen zwischen Ems und Elbe, zwischen Harz und Nordsee verfügen mit diesem Instrument über eine im besten Sinne des Wortes nachhaltige Finanzierungsquelle für Wissenschaft, Forschung und Technik: eine Quelle, auf die sich vor allem die Hochschulen in den zurückliegenden 43 Jahren gerade dann verlassen konnten, wenn es um innovative und zukunftsweisende Projekte ging", sagt Wissenschaftsminister Lutz Stratmann, Vorsitzender des Kuratoriums der VolkswagenStiftung. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur bereitet für die Landesregierung die jeweiligen Fördervorschläge vor.

    Mit der Summe von nunmehr einer Milliarde Euro erhielten insbesondere die Hochschulen des Landes erhebliche Anschubfinanzierung für große Projekte und neue Forschungsschwerpunkte. So konnten in Niedersachsen das Zentrum für Gravitationsphysik und das Unterwassertechnikum der Universität Hannover entstehen, am Braunschweiger "Forschungsflughafen" Institute der dortigen Technischen Universität angesiedelt und in Göttingen ein Zentrum für Molekulare Biowissenschaften und das Europäische Neurowissenschaftliche Institut eingerichtet werden. Und auch das Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst entwickelte sich erst durch Gelder aus dem Vorab zu einem konkurrenzfähigen Institute of Advanced Studies. Diese Hand voll Projekte stellt nur eine Auswahl dar aus Tausenden von Vorhaben, die in über vier Jahrzehnten auf den Weg gebracht wurden - darunter auch viele aus den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften wie etwa die Sozialwissenschaftliche Technikforschung am SOFI in Göttingen, der Projektverbund mehrerer niedersächsischer Hochschulen zur Friedens- und Konfliktforschung, die Migrationsforschung und die vergleichende europäische Rechtswissenschaft an der Universität Osnabrück sowie der Forschungsschwerpunkt zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Montanregion Harz.

    Diese und andere Projekte haben vielfältige Anstöße gerade für die Entwicklung der Hochschulen gegeben, und sie erhöhten damit auch die Attraktivität der Forschung für Drittmittel aus anderen Quellen. Auf diesem Weg konnten "Wissenschaftscluster" geschaffen werden, die international konkurrenzfähig sind. "Land und Stiftung haben so jenen Boden bereitet, auf dem neue Forschungsfelder und Problemlösungsstrategien wachsen und sich entfalten können", betont Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.

    Die Mehrzahl aller Bewilligungen in den vergangenen 43 Jahren entfiel auf die Naturwissenschaften, seit den 1970er Jahren auch auf die parallel zu den Informationstechnologien explodierenden Lebenswissenschaften und die Ingenieurwissenschaften. Von Beginn an jedoch fanden auch die Geistes- und Sozialwissenschaften in diesen Mitteln eine verlässliche Finanzierungsquelle. Ihrer weiter wachsenden Bedeutung entsprechend Raum zu geben, ist eine Herausforderung, der sich Land und Stiftung künftig verstärkt stellen wollen. Nicht zuletzt dieses Verständnis einer gleichberechtigten, allein auf Qualität fokussierten Förderung aller Wissenschaftsgebiete ist eine Kernidee für die künftige Mittelvergabe im Niedersächsischen Vorab.

    Die eine Milliarde Euro bewilligter Mittel im Niedersächsischen Vorab entsprechen 30 Prozent der in 43 Jahren von der VolkswagenStiftung insgesamt ausgeschütteten Fördergelder. Bereits zu Beginn der Förderung durch die Stiftung wurden im Niedersächsischen Vorab Summen im zweistelligen Millionenbereich vergeben: umgerechnet rund zehn Millionen Euro schon im Jahr 1962. Im vergangenen Jahrzehnt dann erfolgte beim Niedersächsischen Vorab eine Stabilisierung auf hohem Niveau mit Bewilligungssummen jenseits der 20 Millionen, in den vier vergangenen Jahren zwischen 40 und gut 50 Millionen Euro. Höhepunkt der Ausschüttung war das Jahr 2002 mit 54,5 Millionen Euro. Alles in allem wurden der Wissenschaft allein in den vergangenen zehn Jahren 400 Millionen Euro im "Vorab" zur Verfügung gestellt, das entspricht einem Anteil von 37 Prozent aller von der VolkswagenStiftung in diesem Zeitraum bewilligten Mittel.

    Eine im Jahr 2002 erschienene Broschüre zu 40 Jahren Förderung im Niedersächsischen Vorab ist erhältlich bei Bettina Seeliger unter seeliger@volkswagenstiftung.de. Die Broschüre erscheint neu Anfang 2007.

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    Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab" aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Mittel.

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    Kontakt

    VolkswagenStiftung
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 05 11/83 81 - 380
    E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    VolkswagenStiftung
    Niedersächsisches Vorab
    Prof. Dr. Hagen Hof
    Telefon: 05 11/83 81 - 256
    E-Mail: hof@volkswagenstiftung.de
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    Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter
    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse06/05012006.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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