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29.09.1999 19:10

Mikro-Endoskope ermöglichen Sicht auf Nerven, Gehirn und in den Rückenmarkskanal

Dr. Martin Reuter Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Studie von Prof. Grönemeyer vergleicht Bildqualität von neuesten Verfahren

    Die Mikrotherapie kann immer präziser einzelne, bisher "unsichtbare" Feinstrukturen des menschlichen Körpers sichtbar und damit operierbar machen. Feinste Sonden und Instrumente zwischen 0,1 und einem Millimeter ermöglichen bisher undenkbare Operationen, Medikamente können millimetergenau gespritzt werden, z.B. direkt neben Nervenfasern oder dem Rückenmark. Am Ort der Erkrankung wird hochpräzise operiert oder es werden hochwirksame Dosierungen injiziert, der Rest des Organismus bleibt verschont.

    Dazu ist allerdings eine Voraussetzung zu erfüllen: Der Arzt muss mit modernen computer-gestützten Verfahren "sehen", wo er gerade operiert. Dazu sind mehrere bildgebende Steuerungsverfahren entwickelt worden, deren Leistungsfähigkeit Prof. Dr. Dietrich H.W. Grönemeyer (an der Universität Witten/Herdecke Lehrstuhlinhaber für Radiologie und Mikrotherapie) jetzt in einer Studie verglichen hat. Die Ergebnisse trug er heute (30.September 1999) auf dem "Forum Mini-Endoskopie", einer Fachtagung des "Forum MedizinTechnik und Pharma in Bayern e.V." (www.forum-medtech-pharma.de) in Ingolstadt vor: Die Computertomographen (CT) und die ultraschnellen Elektronenstrahl-Tomographen (EBT) sind den Kernspintomographen (MRI) überlegen, wenn es um hochpräzise Mikro-Eingriffe im Gehirn oder an der Wirbelsäule geht. Zwar können die Kernspintomographen mehr Schichten abbilden und sie kommen ohne Röntgenstrahlen aus, aber die Aufnahme der Bilder dauert bis zu 200% länger und die Instrumentenspitzen sind nicht sicher genug abgrenzbar. Daraus ergibt sich eine zu hohe Ungenauigkeit und eine "Verzögerung" bei Mikro-Operationen. Bei Eingriffen in das Gehirn, etwa um ein Instrument oder ein Medikament in einen extrem kleinen Tumor zu bringen, kann diese Verzögerung unter Umständen das Leben des Patienten gefährden.
    Daher bevorzugt Prof. Grönemeyer die Computer-Röntgen-Verfahren, zumal er Minimal-Dosen von bis zu 20 Milliampèresekunden pro Bild für den Computertomographen und mit bis zu 50 Millisekunden pro Bild für den Elektronenstrahl-Tomographen ausnutzen konnte. Diese Werte sind bis zu 10 mal niedriger als bei herkömmlichen CTs. Die beste Sicht ergab die Arbeit mit einem 0,6 mm Endoskop, das gute Bilder aus Hirnhöhlen (Ventrikel) und dem Rückenmarkskanal lieferte und sogar einzelne Nervengruppen erkennbar werden ließ.
    Mit diesem Verfahren gelangen Prof. Grönemeyer neben Untersuchungen in der Wirbelsäule, im Gehirn (In enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Neurochirurgie der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Albrecht Harders) und am Trigeminus-Nerv auch außergewöhnliche Erfolge bei Bandscheibenoperationen: Bei 100 Patienten wurde - unter dem CT- bzw. EBT-Beobachtung - mit einem Laser ein Teil der Bandscheibe entfernt und so der Druck auf die Bandscheibe verringert. 82% der Patienten waren nach dem Mikroeingriff beschwerdefrei.

    Weitere Informationen bei Prof. Grönemeyer im Institut für MicroTherapy, 0234/9780-101 oder unter www.microtherapy.de


    Weitere Informationen:

    http://www.microtherapy.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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