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Wissenschaft
Festliche Veranstaltung in der Biologischen Bundesanstalt
Spätestens seit dem Waldsterben ist der Öffentlichkeit klargeworden, dass Krankheiten und Insekten auch dem Wald erheblich zusetzen können. Nadelschütte bei Kiefern oder Borkenkäfer bei Fichten kamen immer vor und können den Holzzuwachs erheblich reduzieren, vielfach sterben die Bäume auch ab. Vor 50 Jahren wurde an der Biologischen Bundesanstalt ein Institut für angewandte Mykologie und Holzschutz in Hann. Münden gegründet, das heutige Institut für Pflanzenschutz im Forst in Braunschweig. Mit einer hochkarätigen wissenschaftlichen Festveranstaltung wird heute ( 30. September )gefeiert.
Schäden an stehenden Bäumen sind zur Zeit der Forschungsschwerpunkt des Instituts. Der Holzschutz ist an andere Bundesforschungsanstalten abgegeben worden, obwohl in den Anfangsjahren dieser Teil der Arbeiten einen breiten Raum einnahm. So wurden in den fünfziger Jahren Holzschutzmittel geprüft und Methoden entwickelt, die teilweise heute noch verwendet werden. Das Institut ist jetzt auch in die Prüfung und Zulassung von Forst-Pflanzenschutzmitteln eingebunden.
Das Institut beobachtet den allgemeinen Zustand der Wälder und fasst Schäden zusammen, etwa über den Fraß durch Spannerraupen in den östlichen Bundesländern oder durch den Maikäfer in Süddeutschland. Die sechs Wissenschaftler, insgesamt 15 Mitarbeiter, unter Leitung von Professor Dr. Alfred Wulf erforschen die Biologie von Krankheiten, aber auch von Gegenspielern, wie den Ameisenbuntkäfer, einem Feind des Borkenkäfers.
In diesem Jahr treten im Harz, aber auch an anderen Orten, viele Gallen an Blättern von Buchen und Eichen auf. Im Institut wird seit einigen Jahren untersucht, wie stark diese durch Gallmilben und Gallwespen verursachten Blattauswüchse dazu führen, dass auch Pilzkrankheiten die Blätter zum Verbräunen bringen. Offensichtlich sind die Pilze häufig bereits im Blatt vorhanden, aber erst bei einer zusätzlichen Schwächung fängt der Pilz an, das Blattgewebe zu zerstören.
Ein häufiger Straßenbaum in Deutschland ist die Robinie, die allgemein als sehr widerstandsfähig gilt. Seit einiger Zeit häufen sich Meldungen über Robinien, die an einer Wurzel- bzw. Stockfäule leiden und durch Wind umstürzen. Der Eschenbaumschwamm kann dafür verantwortlich gemacht werden, ohne dass er anfangs zu sehen ist. Eine schüttere Belaubung oder Spitzendürre tritt erst auf, wenn die Wurzeln zu einem großen Teil abgestorben sind.
Der Fortbestand einer schlagfähigen Forschung für die Forstwirtschaft liegt Alfred Wulf sehr am Herzen. In diesem Jahr hat das Institut eine fast 80 Hektar große Waldfläche in zehn km Entfernung als Versuchsfläche bekommen. Planungen sehen vor, dass das Institut eine Arbeitsgruppe für Wirbeltierforschung angegliedert wird, die zur Zeit noch in Münster arbeitet. Damit wird sich das Forschungsgebiet auf Vögel und Nagetiere ausdehnen, die dann allerdings nicht nur für den Forst von Bedeutung sind.(BBA)
Um Belegexemplar wird gebeten
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Tier / Land / Forst
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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