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30.09.1999 16:23

Zahnmediziner der UW/H erforschen Karies an überkronten Zähnen und die Angst vor dem Zahnarzt

Dr. Martin Reuter Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Vorträge zum 123. Jahrestag der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheikunde

    Das Material für Kronen und Brücken wird immer besser und der Zahnersatz immer haltbarer. Was den Zahnärzten aber Sorgen macht, ist der "Restzahn" unter dem Zahnersatz. Er wird zunehmend zur Schwachstelle, denn zwischen Zahn und Krone nagt die Karies immer öfter. Der Oberarzt der Universitätszahnklinik Dr. Axel Zöllner hat sich mit diesem Problem befasst. Sein Ergebnis: Überkronte Zähne reagieren viel empfindlicher auf Karies als nichtüberkronte, deshalb muss der Zahnarzt auch schon auf kleine Veränderungen reagieren. Zöllner untersuchte 104 Zähne klinisch und histologisch, von denen zehn eine frühe Dentinläsion und 27 eine profunde Karies aufwiesen. 67 kariesfreie Zähne dienten als Kontrollgruppe.

    Wohl niemand geht gerne zum Zahnarzt, aber zwischen fünf und zehn Prozent der Deutschen haben so grosse Angst vor der Behandlung, dass sie gar nicht erst hingehen. Die Angst macht sie oft so panisch, dass sie nicht still im Behandlungsstuhl sitzen können, sondern unkontrolliert um sich schlagen. Das Verschieben des Zahnarztbesuchs vergrößert das Problem selbstverständlich nur, denn wenn der Besuch wegen akuter Schmerzen nicht mehr zu umgehen ist, dann können solche Patienten fast nur in Vollnarkose oder unter starken Beruhigungsmitteln behandelt werden. Folge: Alle "aufgestauten" Eingriffe werden auf einmal erledigt und Zähne eher gezogen als erhalten. Das muss nicht sein, hat der Leiter der Zahnklinik, Dr. Peter Jöhren, jetzt gefunden. Er verglich die medikamentöse Ruhigstellung (Benzodiazepine) der Angstpatienten mit einer psychologischen Vorbereitung. Dabei ergab sich ein nachhaltiger und langwirkender Erfolg für die psychologische Intervention, die etwa 1 œ Stunden Zeit benötigt. Zwar wiesen die medikamentös behandelten Patienten bei der Behandlung einen deutlich niedrigeren Puls auf, aber bei der Kontrolluntersuchung nach zwei Monaten war die Angst vor dem Zahnarzt wieder voll da. Die psychologisch unterstützen Patienten dagegen waren deutlich weniger ängstlich. Jöhren plädiert daher nachhaltig für die einmalige Kurzintervention, räumt aber ein, dass in Notfallsituationen sicher die Medikamentenbehandlung weiter nötig sein wird.

    Beide Zahnmediziner stellen ihre Ergebnisse am 1. Oktober bei der 123. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheikunde in Bonn vor.
    Weitere Informationen im Dekanat der Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, 02302/926-660


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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