idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.01.2006 09:51

Erste Sepsis-Betroffenen-Initiative in Jena gegründet

Helena Reinhardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Ehemalige Sepsis-Patienten und Angehörige wollen für mehr Engagement gegen Sepsis kämpfen

    Die weltweit erste Betroffenen-Initiative ehemals Sepsiskranker ist zum Jahresende in Jena gegründet worden. Etwa 50 Betroffene, die eine Sepsis überlebt haben bzw. deren Angehörige, kamen aus ganz Deutschland an das Universitätsklinikum Jena, um mit Unterstützung der hier ansässigen Deutschen Sepsis-Gesellschaft die erste Patientenvereinigung ins Leben zu rufen.

    "Die als Blutvergiftung bekannte Sepsis ist in Deutschland die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauferkrankungen und steht mit jährlich 60.000 Todesfällen noch vor den Krebserkrankungen", erinnert Oberarzt Dr. Frank Martin Brunkhorst, Sekretär der Sepsis-Gesellschaft und Oberarzt am Jenaer Uniklinikum. Obwohl auch heute jeder zweite Sepsis-Patient verstirbt, sei die Krankheit nach wie vor eher unbekannt.

    Entsprechend klagen die Betroffen darüber, dass sie vielfach auf Unwissen und Unverständnis seitens der Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Renten- und Versicherungsträger sowie auch vieler nachbehandelnder Ärzte stoßen. Oftmals würde selbst in den Krankenhausberichten die Sepsis als Diagnose nicht auftauchen, was die Schwere der durchlebten Erkrankung verschleiert.

    Denn die genesenden Sepsis-Patienten, wie die Begründer der Jenaer Initiative, verdanken ihr Überleben massiven intensivmedizinischen Bemühungen. Oftmals liegen hinter ihnen mehrere Wochen im künstlichen Koma auf Intensivstationen, eine Zeit, die trotz der als sehr gut erinnerten Betreuung durch die Intensivmediziner auch für Angehörige oft extrem traumatisierend ist. Die Betroffenen leiden an Spätfolgen wie Muskelschwäche und Nervenschäden, die oft den anschließend weiterbehandelnden Ärzten zu wenig bekannt sind.

    Hubert Grönert, Sprecher der neugegründeten Initiative und Sepsis-Überlebender, fordert daher einen Dialog zwischen Ärzten, Krankenkassen, Renten- und Versicherungsträgern und Forschern, um den Kampf gegen die Sepsis zu verstärken. Grönert: "Wir haben überlebt - aber jeder zweite Sepsis-Patient schafft es nicht. Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, damit nicht weiter tausende Menschen an dieser Krankheit sterben müssen."

    Ansprechpartner:
    OA Frank Martin Brunkhorst
    Sekretär des Deutschen Sepsis-Gesellschaft, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
    Tel. 03641/9323380
    E-Mail: frank.brunkhorst@med.uni-jena.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).