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Wissenschaft
Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Medizin ohne Menschlichkeit - Zum Missbrauch medizinischer Verantwortung im Nationalsozialismus
Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Medizin ohne Menschlichkeit - Zum Missbrauch medizinischer Verantwortung im Nationalsozialismus
Referenten
Prof. Dr. Gerhard Baader (Berlin): Psychiatrie zwischen sozialpsychiatrischen Reformansätzen und Vernichtungsstrateien
Dr. Heike Bernhardt (Berlin): Euthanasie und Kriegsbeginn in Pommern
Dr. Arne Pfau (Greifswald): Die Psychiatrie an der Greifswalder Universität während des Nationalsozialismus
Freitag, 27. Januar 2006 - 19:30 Uhr - Bürgerschaftssaal im Rathaus Greifswald
Den Opfern der nationalsozialistischen Psychiatrie ist der diesjährige Gedenktag gewidmet. Wie konnten psychiatrisch tätige Ärzte in der NS-Zeit ihr verbrecherisches Handeln "wissenschaftlich" begründen und moralisch rechtfertigen? Wie konnten Angehörige das spurlose Verschwinden geisteskranker Familienmitglieder zulassen? Auf diese schwierigen Fragen bietet die Geschichte der Psychiatrie mögliche Antworten. Bereits im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden in der Psychiatrie Theorien entwickelt, die geistig Behinderte, psychisch Kranke und altersverwirrte Menschen zur Kategorie der "minderwertigen" Individuen zählten, also zu den Gruppen, die zuerst Opfer von Sterilisierung und dann von Euthanasie werden sollten. Auf dieser Grundlage entstanden etwa seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Europa und Nordeuropa einflussreiche Bewegungen, die in einer vom Staat systematisch betriebenen Politik der "Eugenik" ein oder gar das Mittel insbesondere zur Lösung der sozialen Fragen erblickten. Die soziale Ausgrenzung von Familien mit erbbelasteten Angehörigen tat ein weiteres für die Akzeptanz der nationalsozialistischen Methoden. Damit waren die Grundlagen für alle denkbaren Vernichtungsprogramme geschaffen worden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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