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05.10.1999 00:00

Zahl der Neuerkrankungen an Krebs geringfügig angestiegen

Dr. Ulrich Marcus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    Das RKI legt eine neue Schätzung zur Zahl der Neuerkrankungen an Krebs in Deutschland vor:
    Zahl der Neuerkrankungen an Krebs geringfügig angestiegen

    Insgesamt erkranken in Deutschland etwa 338 300 Menschen jährlich an Krebs. Die meisten Krebsfälle treten im Alter von über 60 Jahren auf. Im Alter unter 60 Jahren werden etwa 90 400 Krebsneuerkrankun-gen geschätzt. Damit hat sich die Zahl der geschätzten Neuerkrankun-gen an Krebs in Deutschland gegenüber der letzten Schätzung für das Jahr 1995 geringfügig um etwa 5 000 erhöht. Ein Teil der Zunahme ist durch Veränderungen in der Altersstruktur der deutschen Bevölkerung entstanden. Der größte Teil jedoch ist bei Männern auf eine Erhöhung der Erkrankungsfälle an Darmkrebs (Zunahme um 1 200) und Prostata-krebs (Zunahme um 2 700) zurückzuführen. Bei Frauen ist besonders die Zunahme der Neuerkrankungen bei Brustkrebs und Lungenkrebs Grund für die insgesamt angestiegene Zahl der Krebsfälle. Während sich für Lungenkrebs die Zahl der Neuerkrankungen bei Männern um 700 verringerte, ist bei Frauen ein Anstieg der Zahl um 800 zu ver-zeichnen.

    Auch im Altersbereich von unter 60 Jahren hat sich gegenüber der letz-ten Schätzung für das Jahr 1993 bei Frauen die Zahl der Krebsneuer-krankungen erhöht. Auch dies ist hauptsächlich auf eine Zunahme der Neuerkrankungen an Brustkrebs (Zunahme um 900) und an Lungen-krebs (Zunahme um 800) zurückzuführen. Bei Männern kommt es da-gegen wegen eines Rückgangs der Erkrankungszahl an Lungenkrebs und an Krebs von Mundhöhle und Rachen zu einer Verringerung der Krebsfälle im Alter von unter 60 Jahren im Vergleich zur letzten Schät-zung. Der Rückgang in diesem Altersbereich wird begleitet durch einen Anstieg der Erkrankungsfälle bei Hodenkrebs und Prostatakrebs.

    Grund für die Zunahme der Lungenkrebsneuerkrankungen bei Frauen und der gleichzeitigen Abnahme bei Männern ist sicher im veränderten Rauchverhalten in den letzten Jahrzehnten zu suchen. Der Anstieg der Meldungen über Neuerkrankungen an Prostatakrebs scheint im wesent-lichen auf den zunehmenden Einsatz neuerer diagnostischer Verfahren, insbesondere der Bestimmung von prostataspezifischem Antigen (PSA) im Serum zurückzuführen sein. Dadurch können noch symptomlose bösartige Neubildungen der Prostata frühzeitiger entdeckt und behan-delt werden.

    Dies sind Ergebnisse einer neuen Schätzung der Zahl der jährlichen Neuerkrankung an Krebs in Deutschland. Da die Krebsregister in Deutschland noch nicht flächendeckend vollzählige Daten zur Zahl der Krebserkrankungen liefern können, ist man auf eine Schätzung ange-wiesen. Die Schätzung wird regelmäßig vom Robert Koch-Institut vor-gelegt und basiert gegenwärtig auf den Neuerkrankungsraten aus dem Krebsregister Saarland unter Berücksichtigung der Mortalitätsunter-schiede zwischen dem Saarland und Deutschland. Sie kann auch auf den Internetseiten des RKI (http://www.rki.de) eingesehen werden.

    Presserechtlich verantwortlich:

    Edgar Muschketat
    Robert Koch-Institut
    Pressesprecher
    Nordufer 20
    13353 Berlin
    Tel.: 01888 754-2286
    Fax: 01888 754-2601
    E-Mail: presse@rki.de


    Weitere Informationen:

    http://wwwi.rki.de/CHRON/KREBS/KREBS.HTM


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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