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18.01.2006 13:19

17-Jähriger kann nach OP endlich wieder normal essen

Helena Reinhardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen des UKJ erhalten Preis für Kiefergelenks-Rekonstruktion

    Kraftvoll zubeißen können - das war für Robert über vier Jahre keine Selbstverständlichkeit. Nach einem lange zurückliegenden Unfall konnte der 17-Jährige den Mund nicht mehr öffnen und nur flüssige Nahrung, Suppen oder Brei durch eine extra dafür angelegte Zahnlücke zu sich nehmen. Ursache dafür war eine Verknöcherung der Kiefergelenke, die das Öffnen des Mundes und damit normales Essen und Trinken unmöglich machten.

    Dank einer Operation am Uniklinikum Jena kann der Thüringer jetzt wieder ganz normal abbeißen und kauen. Mit einem innovativen Verfahren wurden dafür an der Jenaer Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie (MKG-/Plast-Chir) die Kiefergelenke vollständig wiederhergestellt. "Wir haben bei dieser mikrochirurgischen Operation faktisch neue Kiefergelenke unter Verwendung von Ohrknorpeltransplantaten und einer rekonstruierten Gelenkkapsel aus Bindegewebe und Muskeln hergestellt und eingesetzt", beschreibt Dr. Dr. Michael Thorwarth von der Jenaer Uni-Klinik für MKG/Plast-Chirurgie den Eingriff. Dadurch konnten eine schmerzfreie Funktion des Kiefergelenks und die Kaufunktion vollständig wiederhergestellt werden.

    Für dieses hochmoderne Operationsverfahren wurden Dr. Dr. Thorwarth und die Jenaer Klinik kürzlich auch mit dem jährlich vergebenen Vortragspreis der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie ausgezeichnet.

    Die preisgekrönte Technik der Kiefergelenkrekonstruktion mit Knorpeltransplantaten, nach wie vor noch wenig bekannt, gehört inzwischen zum Routine-Spektrum in der Jenaer Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie. "Wir konnten mit dem neu eingeführten Verfahren schon mehreren Patienten mit ähnlichen Schwierigkeiten dabei helfen, wieder schmerzfrei den Mund öffnen und normal essen und kauen zu können", erläutert Prof. Stefan Schultze-Mosgau, Direktor der Klinik für MKG/Plast-Chirurgie. Immer mehr Patienten leiden an Abnutzungserscheinungen des Kiefergelenks, das zu den am meisten beanspruchten Gelenken zählt. Durch falsche Kaubewegungen und fehlende Abstützung auf den Zähnen wird die Knorpelscheibe im Kiefergelenk abgetragen oder verschoben, so dass Mundbewegungen schmerzen, der Mund sich nicht mehr öffnen lässt und Essen gar nicht mehr oder nicht mehr problemlos möglich ist.

    Oft suchen die Betroffenen jahrelang vergeblich nach Lösungen ihres Problems und haben wie Robert einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie den Weg in die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie finden. "Mit Hilfe des Ohrknorpeltransplantates können wir in einer einfachen Operation dieses leidvolle Problem erfolgreich lösen", so Prof. Schultze-Mosgau. Dann können wie bei Thomas statt Suppen auch wieder Rostbrätchen, Salat und Kuchen auf dem Speiseplan stehen.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Dr. Stefan Schultze-Mosgau
    Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie /Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Jena
    Tel. 03641/9323601
    E-Mail: stefan.schultze-mosgau.@med.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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