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Wissenschaft
Fachhochschule Jena beteiligt sich an großem Forschungsverbundprojekt
Mit einem Festvortrag des amerikanischen Soziologen José Casanova beginnt am kommenden 3. Februar ein Forschungsprojekt der Universität Erfurt, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Fachhochschule Jena. Der mit rund 1,4 Millionen Euro geförderte Forschungsverbund untersucht in 12 Teilprojekten die komplizierten Wechselwirkungen von Religion und Politik im Europa des 21. Jahrhunderts.
Eines der Forschungsprojekte befasst sich mit dem Thema "Wahrnehmung von Bedrohungen. Europa und die islamische Welt". Es wird vom Bundesministerium für Forschung und Bildung im Rahmen des Programms "Geisteswissenschaften im gesellschaftlichen Dialog" gefördert.
Projektleiter ist Prof. Dr. Michael Opielka, Professor für Sozialpolitik am Fachbereich Sozialwesen der FH Jena. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jamal Malik, Religionswissenschafter der Universität Erfurt, erforscht Prof. Opielka die wechselseitigen Bedrohungswahrnehmungen vor allem bei den gesellschaftlichen Eliten. Die Wissenschaftler untersuchen, inwieweit tatsächlich religiöse Werte eine Rolle spielen oder ob nicht eher kulturelle, politisch gefilterte Angstszenarien dominieren.
So ist der Streit über die Verankerung religiöser Werte in einer europäischen Verfassung noch nicht ausgestanden. Die Institutionalisierung des Islam als neue europäische Religion und religiös motivierte Gewalt in- und außerhalb Europas stellen staatliche Institutionen und gesellschaftliche Einrichtungen vor Herausforderungen, auf die sie nicht ausreichend vorbereitet scheinen. Im Austausch ihrer Perspektiven wollen Wissenschaftler aus Soziologie, Religionswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Theologie und Politikwissenschaft neue Erkenntnisse gewinnen.
Der Festvortrag von José Casanova zum Thema "Einwanderung und religiöser Pluralismus: Ein europäisch - US-amerikanischer Vergleich" findet am 3. Februar 2006, um 19.00 Uhr im Barocksaal der Staatskanzlei in Erfurt statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Kontakt:
Prof. Dr. M. Opielka
Tel. 03641 - 205816
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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