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07.10.1999 09:20

Alfred-Wegener-Institut weihte Laborneubau in Potsdam ein

Dipl.-Ing. Margarete Pauls Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

    Am 3. Oktober 1999 hat das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) das neue Laborgebäude seiner Forschungsstelle auf dem traditionsreichen Telegrafenberg in Potsdam eingeweiht. Wichtige Themen der terrestrischen Polarforschung sollen hier in Zukunft mit modernster Analytik bearbeitet werden.

    Mehr Platz für die Polarforschung

    Am 3. Oktober 1999 hat das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) das neue Laborgebäude seiner Forschungsstelle auf dem traditionsreichen Telegrafenberg in Potsdam eingeweiht. Wichtige Themen der terrestrischen Polarforschung sollen hier in Zukunft mit modernster Analytik bearbeitet werden. Seit dem Baubeginn im Mai 1998 ist in enger Abstimmung mit dem Landschafts- und Denkmalschutz ein dreigeschossiger Neubau mit 2.200 Quadratmetern Arbeitsfläche entstanden, der die bestehenden Räumlichkeiten ergänzt und den dringend benötigten Labor- und Lagerraum schafft. Architekt des charakteristischen, halbrunden Gebäudes ist Prof. Oswald Matthias Ungers, der auch den Hauptsitz des Instituts in Bremerhaven entwarf. Finanziert wurde das 13 Millionen Mark teure Gebäude zu 90 Prozent durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu 10 Prozent vom Land Brandenburg, das auch das Grundstück zur Verfügung stellt. An der Festveranstaltung um 14.00 Uhr nahmen auch Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe und Ministerialdirektor Dr. Eckart Lübbert vom BMBF teil. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Jan Mangerud von der Unversität Bergen.

    Neuerungen sparen Zeit und Kosten
    In der kommenden Woche beginnen die Atmosphärenforscher und Geowissenschaftler der Forschungsstelle Potsdam ihre Arbeiten in den neuen Räumen: Systeme zur optischen Fernerkundung von Ozon, Aerosolen und Spurengasen können nun bereits vor ihrem Einsatz in den Polargebieten in Potsdam geprüft und getestet werden. Ausgestattet mit verschiedenen Luken, durch die sich die Atmosphäre beobachten lässt, moderner EDV und präziser Messtechnik, werden komplizierte Wartungs- oder Integrationsarbeiten in Zukunft kostengünstig im Institut erledigt und Ausfallzeiten reduziert. Im neuen Laborgebäude sind alle geowissenschaftlichen Analyseverfahren unter einem Dach vereint; optimale Bedingungen für mikroskopische, geochemische, isotopenchemische und mineralogische Untersuchungen sowie für Altersbestimmungen mit der Radiokohlenstoff (C-14)-Methode. Hinzu kommen Räume für die Aufbereitung und Aufbewahrung der Proben: Das neue 4°C-Kühllager fasst mehr als doppelt so viele Sedimentkerne wie bisher. Neu sind auch Vorbereitungsräume für die Arktis-Überwinterer, dringend benötigte Lagerräume und eine moderne zentrale EDV-Anlage.

    1979 trat die Bundesrepublik Deutschland dem Antarktisvertrag bei und gründete hierfür 1980 in Bremerhaven das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Die Forschungsstelle Potsdam des AWI, die die Tradition der Polarforschung auf dem Telegrafenberg fortsetzt, wurde 1992 nach der deutschen Wiedervereinigung gegründet. Im Mittelpunkt der Arbeit der Forschungsstelle Potsdam steht heute die Erforschung der polaren Landregionen, eine wichtige Ergänzung zum marinen Forschungsschwerpunkt des Instituts in Bremerhaven.

    Permafrostböden und Sedimente als Klimaarchiv
    Die Polargebiete reagieren empfindlich auf Klimaschwankungen. Aus den Sedimentfolgen am Boden von Seen ermitteln die Potsdamer Wissenschaftler präzise die Klima- und Umweltentwicklung der letzten Zehnjahrtausende. Auftauschichten von Dauerfrostböden liefern ihnen wichtige Hinweise auf Veränderungen in den arktischen und subarktischen Permafrostgebieten. Letztere speichern mehr als 21 Prozent des Bodenkohlenstoffs der gesamten Erde und setzen beim Auftauen möglicherweise große Mengen Kohlendioxid und Methan frei, die als Treibhausgase wirken. Auch der Stofftransport über die großen sibirischen Flüsse ist Gegenstand der Untersuchungen.

    Aerosole und Spurengase in der Atmosphäre
    Natürliche Klimavariationen werden unter anderem durch Aerosole und atmosphärische Spurengase, wie Ozon, FCKW, Salz- oder Salpetersäure beeinflußt, die zum großen Teil menschlichen Ursprungs sind. Ihre Konzentrationen können inzwischen mit Hilfe optischer Systeme unabhängig von den Jahreszeiten und selbst während der Polarnacht genau verfolgt werden. Tägliche Radiosondenaufstiege in Arktis und Antarktis liefern den Potsdamer Wissenschaftlern zusätzlich Vertikal-profile des Ozons in der Atmosphäre. Ziel ist es, die atmosphärischen Schlüsselparameter zu erfassen und zukünftige Entwicklungen zu modellieren.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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