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Wissenschaft
Interdisziplinäre Fachtagung beleuchtet Entwicklungsstand
qualitativer und quantitativer Methoden in der Geographie
"Kooperation und Integration" ist das Thema des 16. Kolloquiums "Theorie und quantitative Methoden in der Geographie", das vom 23. bis zum 25. Februar 2006 an der Universität Greifswald stattfindet. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Geographische Informationssysteme in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) lädt der aus deutschen, österreichischen und schweizerischen Wissenschaftlern bestehende Arbeitskreis Theorie und Quantitative Methoden in der Geographie zu der im zweijährigen Turnus stattfindenden Fachtagung ein. Vor dem Hintergrund der sich in sozioökonomisch und -ökologisch arbeitenden Disziplinen abzeichnenden Entwicklungen wollen die Experten die Thematik "Integration und Kooperation" in der Geographie diskutieren. Aus dem intra- und interdisziplinären Blickwinkel soll ein wissenschaftlicher Erfahrungsaustausch stattfinden, der auch neuere Trends in der Informationstechnologie beinhaltet. Organisiert wird das Kolloquium vom Institut für Geographie und Geologie. Ende April 2006 erscheint ein Tagungsband, der die Ergebnisse des Kongresses zusammenfasst.
Aus Anlass des diesjährigen 550jährigen Jubiläums der Universität Greifswald wird die Fachtagung an der Greifswalder Alma Mater durchgeführt, die seit 1881 einen Lehrstuhl für Geographie innehat. Darüber hinaus ist die Herausbildung systemtheoretischer Vorstellungen in Geographie eng mit der Universität Greifswald verbunden. So erhielt der von der Harvard University (USA) stammende Geograph Prof. Dr. William Morris Davis (1850-1934), welcher in der Physischen Geographie eine bedeutende Rolle spielte, 1906 eine Ehrenpromotion. Zudem flossen Überlegungen des Mathematikers Felix Hausdorffs (1868-1942), der als Professor für Mathematik zwischen 1914 und 1921 an der Universität Greifswald tätig war, in die Entwicklung des systemtheoretischen Ansatz der Geographie mit ein. In dieser Hinsicht repräsentiert die Universität Greifswald aus der wissenschaftshistorischen Perspektive einen kleinen Knotenpunkt in der langen wissenschaftlichen Entwicklungslinie qualitativer und quantitativer Methoden in der Geographie.
Auf der dreitägigen Tagung soll ein Überblick über den gegenwärtigen Stand und aktuelle Entwicklungen der qualitativen und quantitativen Methoden der Geographie aus systemtheoretischer Sicht sowie aus der Perspektive von Raum- und Zeitstrukturen gegeben werden. Die Bandbreite der Themen reicht von der Geographie kooperativer Systeme über die Optimierung von Schulnetzen bei schrumpfender Bevölkerung bis zu Geoinformations-System gestützten Modellszenarien des Meeresspielanstiegs an der südlichen Ostseeküste. Letztere dienen der Entscheidungsunterstützung in der Regionalplanung am Beispiel der Insel Usedom. Das Kolloquium bietet darüber hinaus ausreichend Gelegenheit, die Inhalte zu diskutieren.
TAGUNGSPROGRAMM
16. Kolloquium Theorie und quantitative Methoden in der Geographie
zum Thema "Kooperation und Integration" vom 23.-25.Februar 2006
Tagungsort: Universitätscampus Greifswald, Vortragssaal der Universitätsbibliothek,
Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 14 a
Donnerstag, 23. Februar 2006
Anreise
19.00 Uhr
Abendessen
Freitag, 24. Februar 2006
8.30-09.00 Uhr
Begrüßung und Eröffnung
1. Systemtheoretische Grundlagen
Leitung: Prof. Dr. Peter Mandl (Klagenfurt)
9.00-09.30 Uhr
Quantitative Geographie - eine systemtheoretische Betrachtungsweise als methodisches Konstrukt und Bindeglied zwischen Physischer und Humangeographie
Prof. Dr. Otti Margraf (Leipzig)
9.30 - 10.00 Uhr
Ein systemtheoretischer Ansatz in der Humangeogeographie
Prof. Dr. Helmut Klüter, (Greifswald)
10.00 - 10.30 Uhr
Pause
10.30 - 11.00 Uhr
Allgemeine Systemtheorie als transdisziplinäre Integrationsmethode
Prof. Dr. Günther Ropohl (Karlsruhe)
11.00 - 11.30 Uhr
Geographie = Geographie kooperativer Systeme
Prof. Dr. Klaus D. Aurada (Greifswald)
11.30 - 12.00 Uhr
Diskussion
2. Raumstrukturen
Leitung: Prof. Dr. Otti Margraf (Leipzig)
15.00 - 15.20 Uhr
Ontologien als neue Ansätze zur geographischen Wissensrepräsentation, illustriert durch ein Web-Map-Service für länderübergreifende Landnutzung
Prof. Dr. Peter Mandl (Klagenfurt)
15.20 - 15.40 Uhr
Landschaftszerschneidung in Sachsen - Bewertung von Freiraumstrukturen auf der Basis grenzüberschreitender Geodaten
Ulrich Schumacher & Dr. Uwe Walz (Dresden)
15.40 - 16.00 Uhr
Verortung linearer Landschaftsstrukturen mittels mehrkriterieller Optimierung
Dr. Ralf Grabaum (Leipzig)
16.00 - 16.20 Uhr
Neue Entwicklungen in der zellulären Simulation der Flächennutzungsdynamik
Dr. Nguyen Xuan Thinh (Dresden)
16.30 - 17.00 Uhr
Pause
17.00 - 17.20 Uhr
GIS-gestützt Modellszenarien des Meeresspiegelanstiegs an der südlichen Ostseeküste
zur Entscheidungsunterstützung in der Regionalplanung: Das Beispiel Usedom
Prof. Dr. Reinhard Zölitz-Möller (Greifswald)
17.20 - 17.40 Uhr
Nachhaltige Landnutzungsoptimierung mit dem Landmanagementsystem LUMASS
Alexander Herzig (Kiel)
17.40 - 18.00 Uhr
Geodateninfrastruktur auf kommunaler Ebene am Beispiel des Umlandes von Greifswald
Jörg Hartleib (Greifswald)
18.00 - 18.30 Uhr
Diskussion
18.30 - 19.30 Uhr
Sitzung Arbeitskreis(e)
Sonnabend, 25. Februar 2006
3. Zeitstrukturen
Leitung: Prof. Dr. Reinhard Zölitz-Möller (Greifswald)
9.00-09.20 Uhr
Synoptische Visualisierung der Veränderung der Sonneneinstrahlung und von Indikatoren des Klimawandels von 100 ka b.p. bis 100 ka a.p.
Prof. Dr. Ulrich Wiezorek (Augsburg)
9.20-09.40 Uhr
GloDIN - ein Geoinformationssystem zur Abflußzeitreihen-Analyse in hydrologischen Netzwerken Dr. Tim Hoffmann (Greifswald)
09.40-10.00 Uhr
Modellierung zeitlicher Prozesse in instabilen räumlichen Feldern
Dr. Raimund Rödel (Greifswald)
10.00 - 10.30 Uhr
Pause
10.30-10.50 Uhr
Ein systemtheoretischer Ansatz zur agentenbasierten Simulation sozialräumlicher Interaktionsprozesse
Prof. Dr. Andreas Koch (München)
10.50-11.10 Uhr
Zeitgeographische Prozesse in der Stadt und ihre Relevanz für raumstrukturelle Disparitäten (Werkstattbericht aus dem Forschungsprojekt "VERA - Verzeitlichung des Raumes")
Thomas Pohl (Hamburg)
11.10-11.30 Uhr
Optimierung von Schulnetzen bei schrumpfender Bevölkerung
Sven Müller (Dresden)
11.30 Uhr
Abschlussdiskussion
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Institut für Geographie und Geologie
Dr. Raimund Rödel
Jahnstr. 16 a, 17489 Greifswald
T +49 (0)3834/86 45 13
F +49 (0)3834/86 45 01
E roedel@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~geograph/phys_geo_1/aktuelles.htm
http://www.uni-greifswald.de/~geograph/phys_geo_1/AdressAur.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Informationstechnik, Mathematik, Meer / Klima, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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