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07.10.1999 16:43

Preise für Nachwuchsforscher

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie 61/99 vom 6.10.1999

    Chemie und Medizin: Preise für Nachwuchsforscher

    Thomas Carell von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und Martin Schlitzer von der Philipps-Universität Marburg erhalten je zur Hälfte den Habilitandenpreis der Fachgruppe "Medizinische Chemie" in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Fachgruppe "Pharmazeutische Chemie" der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG). Die Preisverleihung findet im Rahmen der Jahrestagung der DPhG am 7. Oktober 1999 in Frankfurt am Main statt.

    Dr. Thomas Carell hat entscheidend zum Verständnis von Reparaturmechanismen in der DNA beigetragen. Anhand von Modellverbindungen gelang es ihm, die Abläufe bei der enzymatischen Erkennung von DNA-Schäden zu verstehen. Carells Arbeitsgruppe stellte kleine organische Modellsubstanzen her, die den Reparaturprozess durch sogenannte DNA-Photolyasen simulieren. Mithilfe dieser künstlich erzeugten DNA-Schäden konnte Carell die Vorgänge bei der Reparatur erforschen. Der Chemiker stellte außerdem Oligopeptide unterschiedlicher Sequenz und Größe her, mit deren Hilfe sich Größenverhältnisse in Eiweißstoffen bestimmen lassen.

    Carell wurde 1966 in Herford geboren. Nach einem Chemiestudium in Münster wechselte er für die Diplomarbeit an das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg über, wo er 1990 unter Anleitung von Professor Dr. Heinz A. Staab mit seiner Dissertation begann. Von 1993 bis 1995 forschte er als Postdoktorand am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (USA). Ab 1995 forschte Carell als Habilitand im Arbeitskreis von Professor Dr. François Diederich an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Seit April 1999 ist er Privatdozent am dortigen Laboratorium für Organische Chemie. Carell wurde bereits mit zahlreichen Preisen - u. a. mit dem "ADUC Jahrespreis für Habilitanden/innen 1997" - und Stipendien ausgezeichnet.

    Dr. Martin Schlitzer erforschte ein neues Prinzip der Krebs-Chemotherapie, das auf die Hemmung des Enzyms Farnesyltransferase setzt. Dieses Enzym katalysiert die Übertragung eines sogenannten Farnesylrestes auf Ras-Proteine. Dabei handelt es sich um molekulare Schalter, die für die Weiterleitung von Wachstumssignalen verantwortlich sind. Allerdings spielen sie auch eine zentrale Rolle in der Entstehung von Krebs: Bei etwa einem Drittel aller menschlichen Tumoren findet man durch Mutation veränderte Ras-Proteine. Da diese Eiweißstoffe erst mit der Übertragung des Farnesylrestes funktionsfähig werden, will man die bösartige Entartung der Zellen durch Hemmung der entsprechenden Transferasen verhindern. Schlitzer entwickelte Substanzen, welche die Substrate des Enzyms imitieren - sogenannte Mimetika - und es dadurch blockieren.

    Schlitzer wurde 1962 in Gelsenkirchen geboren. Im Jahre 1981 begann er ein Pharmaziestudium an der Philipps-Universität Marburg und ab 1984 parallel dazu ein Chemiestudium, das er 1990 mit dem Diplom abschloß. Ab 1989 war er außerdem als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pharmazeutische Chemie tätig. 1993 wurde er zum Dr. rer. nat. promoviert. Es folgte ein Auslandsaufenthalt an der Wayne State University in Detroit, Michigan. Dabei widmete er sich Forschungen auf dem Gebiet der Nucleosidanaloga. Seit 1994 ist er als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Pharmazeutische Chemie der Philipps-Universität Marburg tätig. Schlitzer wurde 1994 mit dem Feodor-Lynen-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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